Blog

Olympic Medalists Giving Black Power Sign

Bild: Getty Images

Köln, 17. Oktober 2018

Black Power – mit diesem Begriff sind die Olympischen Spiele 1968 in Mexiko, die in diesen Tagen vor 50 Jahren stattfanden, untrennbar verbunden. Der frisch gebackene Olympiasieger über 200 Meter, Tommie Smith, und der Drittplatzierte John Carlos hatten sich dazu entschlossen, während der der Siegerehrung, bei der die Nationalhymne lief, ihre jeweils schwarz behandschuhte rechte Hand zur Faust geballt in den Himmel zu recken. So wollten sie auf Diskriminierungen und Rassenhass in den USA aufmerksam zu machen. Die Folge: Beide flogen (nachdem das IOC Druck gemacht hatte) aus dem Olympiateam, erhielten keine Förderung mehr, dafür aber Morddrohungen. Anerkennung für ihren Mut und die Möglichkeit, ein normales Leben zu führen, gab es für beide erst viele Jahre später. Doch die Themen, auf die die Sprinter aufmerksam machen wollten, sind auch heute noch aktuell. Jüngst darauf aufmerksam gemacht hat Football-Star Colin Kaepernick. Der ehemalige Quaterback der San Francisco 49ers entschied sich 2016 dafür, sich während der traditionell vor jedem Spiel laufenden Nationalhymne nicht zu erheben, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu protestieren. In den Wochen und Monaten danach folgten ihm NFL-weit einige Spieler. Ein Affront, der US-Präsident Donald Trump dazu verleitete, die Protestler als „Hurensöhne“ zu bezeichnen. Seit 2017 findet Kaepernick in der Liga keinen Job mehr. Nachdem der Sportartikelhersteller Nike ihn in diesem Jahr zum Star einer Werbekampagne machte, veröffentlichten zahlreiche Menschen in den sozialen Medien Fotos und Videos, wie sie Kleidung und Schuhe der Firma verbrannten. Die Anerkennung für Kaepernick lässt von vielen Seiten noch auf sich warten. Wünschen wir ihm, dass es nicht so lange dauert wie einst bei Tommie Smith und John Carlos, meint

Daniel Becker