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214th IAAF Council Meeting

Bild: Getty Images

Köln, 20 November 2018

Schon letzte Woche haben wir an dieser Stelle über IAAF-Präsident Sebastian Coe und seinen Willen zur Reformierung der Leichtathletik gesprochen – und auch dieses Mal geht es wieder um das Thema Neuerungen. Nun auf der Tagesordnung: die Einführung der neuen Weltrangliste. Zwei Monate vor dem Jahreswechsel hat sich der Weltverband dazu entschlossen, diese nun doch nicht als Basis für die Qualifikation zur WM in Katar zu nutzen und hat damit auf kritisch Stimmen reagiert, die unter anderem aus dem Lager der Athleten kamen (mehr dazu lesen Sie auf den Seiten 6 und 7). Mit anderen Worten: Man hat einen Fehler eingestanden. Und Fehler, auch das stand hier schon geschrieben, gehören im Rahmen eines Erneuerungsprozesses dazu. Doch es kommt auch auf die Art der Fehler an. Es ist das eine, neue, sich schließlich als unbrauchbar herausstellende Wettkampfmodi auszuprobieren. Es ist aber etwas völlig anderes, eine so elementare Neuerung wie die Einführung der Weltrangliste und die Installation dieser als Basis für WM- und Olympia-Quali kurzerhand zu streichen – nicht, weil Fehler nicht eingestanden und korrigiert werden sollten, sondern weil der geplanten Einführung offensichtlich eine unzureichende Vorbereitung zugrunde lag. Das wirft auch ein neues Licht auf andere Ansätze des IAAF-Präsidenten und Reformators. Das Missverständnis rund um die Weltrangliste sollte ein Warnschuss sein, denn schließlich die Zukunft der Sportart auf dem Spiel, meint

Daniel Becker