Author : redaktion

Pliezhausen Leichtathletik Meeting Krumme Strecken Constantin Preis VfL Sindelfingen *** Pl

Warm-up mit Tradition

Köln, 03. Mai

Liebe Leserinnen und Leser, am Wochenende kommt es in Pliezhausen zu einem echten Doppelmeeting. Im traditionsreichen Schönbuchstadion finden das dank seiner „krummen Strecken“ weitläufig etablierte und geschätzte internationale Läufermeeting sowie die Deutschen Meisterschaften auf der Langstrecke statt. Es wird mit Hausbestmarken gerechnet, denn etliche Topathleten haben gemeldet, um sich auf den Strecken miteinander zu messen.

Eine von ihnen: Malaika Mihambo, Ausnahmeathletin und international so erfolgreich, dass sie höher hinaus eigentlich kaum steigen kann. Dennoch schafft sie es, sich immer wieder aufs neue zu motivieren, um erneut ganz oben anzugreifen. Im Interview verrät sie, wie sie diesen sportlichen Fokus mit ganz persönlichen Anliegen nicht nur verbindet, sondern sie gerade dadurch erreicht. Weniger auf Weite, mehr auf Reife kommt es ihr an. Mit Titeln im Rücken kann man das leicht sagen, könnte man meinen, doch steckt darin einfach viel Weisheit. Der kleine Schritt kommt vor dem Großen. Und natürlich beschreibt sie uns auch ihr bisheriges sportliches Jahr und gibt einen Ausblick auf den Sommer.

Der Sommer bietet gleich zwei Höhepunkte: Welt- und Europameisterschaften. Der Saisonauftakt unter freiem Himmel in Pliezhausen bildet den Auftakt zur WM- und EM-Saison. Für die Athleten heißt es, Normen zu knacken und Form zu zeigen. Möge es ihnen gelingen und ihre Leistungen uns spannend durch die Saison begleiten.

Jonas Giesenhagen

European Cross Country Championships 2021; Dublin, 12.12.2021 Alina Reh (Deutschland); European Cross Country Champions

Fokus nicht verlieren

Köln, 26. April

Liebe Leserinnen und Leser, es ist schon beeindruckend mit welcher Einstellung Alina Reh Rückschläger immer wieder hinnimmt und danach optimistisch nach vorne schaut. Ein Ermüdungsbruch 2018, im vergangenen Jahr die Knöchelverletzung am linken Fuß und nun die überstandene Herzmuskelentzuündung nach Booster-Impfung. Ein Grund zum Aufgeben? Für die 24-Jährige sicher nicht. „Die Leidenschaft und Liebe fürs Laufen ist noch da und noch immer sehr groß“, sagte sie der „Schwäbischen Zeitung“. Es mache ihr Spaß und sie sei guter Dinge. Wenn Alina Reh das sagt, glaubt man ihr. Eine tolle Einstellung zu Situationen, auf die man als Sportlerin ohnehin keinen Einfluss nehmen kann.

Dennoch schade, dass ihr Verletzungen Zeit ihrer Karriere genommen haben. Was Reh aber auszeichnet: Immer kam sie nach Rückschlägen stärker zurück auf die Bahn. Auch das ist Zeichen einer sehr positiven Einstellung. Es wäre ihr zu gönnen, dass sie nun im heimatlichen Laichingen auch wieder zu ihrer Form findet – wie schon so häufig zu vor. Dann kann es sogar mit der Heim-EM in München noch was werden. Selbst, wenn diese momentan noch in weiter Ferne erscheinen mag. Es bleibt ihr zu wünschen, dass sie verletzungsfrei bleibt!

Jonas Giesenhagen

Mehrkampf-Meeting; Ratingen, 20.06.2021 Niklas Kaul (GER / USC Mainz); Mehrkampf-Meeting am 20.06.2021 im Stadion Rating

Immer wieder spannend

Köln, 12. April

Liebe Leserinnen und Leser, wie blicken Sie auf die Europa- und Weltmeisterschaften? Sind die Medaillen in Ihren Köpfen schon vergeben? In einigen Disziplinen, so scheint es, müssten die Wettkämpfe gar nicht erst ausgetragen werden. Stichwort: Armand Duplantis. Müssen sie doch! Stichwort: Johannes Vetter. Auch die größten Favoritinnen und Favoriten können im Sport an den Dingen scheitern, die kein Experte voraussagen kann. Und so ist die mentale Ebene nicht erst seit Johannes Vetter Spielverderber sicher geglaubten Edelmetalls.

Wie gut, dass es im Sport zweite, dritte, manchmal auch vierte Chancen gibt. Olympische Spiele wird Vetter nur noch einmal, maximal zweimal erleben. Doch die Chance auf Wiedergutmachung lebt in der Leichtathletik nicht nur im Vierjahreszyklus auf. Zwei große Chancen bieten sich in diesem Jahr. Für Vetter. Für Duplantis. Für letzteren dürften, sofern der Stabhochsprung-Star hoffentlich verletzungsfrei bleibt, noch viele Möglichkeiten hinzukommen.

Zwei Favoriten in zwei Disziplinen, und dennoch können sie scheitern. Wir haben es erlebt. Manches Mal lassen sich Tendenzen ableiten, doch anderswo sieht es ganz anders aus. Oder können Sie schon heute sagen, wer in Eugene und München Sprintkönig wird, wer am weitesten und am höchsten springt?
Spannend wird es ohnehin. In den Disziplinen mit hoher Leistungsdichte an der Spitze sowieso. Aber eben nicht nur. Auch einen Duplantis oder Vetter kann es erneut treffen. Wollen wir es aus deutscher Sicht nicht hoffen, und seien wir trotzdem froh, dass genau dies unseren Sport so spannend macht. Schön, dass wir in diesem Sommer dabei sein dürfen, wenn gleich zweimal Geschichte geschrieben wird!

Jonas Giesenhagen

Berlin, 03.04.22, Leichtathletik, Generali Berliner Halbmarathon 2022. Katharina Steinruck aus Deutschland laeuft mit 0

Frische Luft

Köln, 5. April

Liebe Leserinnen und Leser,
wenn man dieser Tage durch die Gassen schlendert, kommt es einem fast wie früher vor. Mit früher meine ich übrigens vor Corona. Die Geschäfte sind geöffnet, immer mehr Menschen trennen sich von ihrem Mund-Nasen-Schutz, und nach zwei Jahren stellt sich ein Gefühl ein, es irgendwie dann doch endlich geschafft zu haben. Haben wir natürlich nicht. Der Blick auf die Inzidenzwerte zeigt, dass wir weiterhin mittendrin stecken, keinesfalls möchte ich dies ignorieren. Soll jetzt aber auch nicht Thema sein. Jede*r soll selbst entscheiden, wie sie oder er nach dem sogenannten „Freedom Day“ damit umgehen möchte. Ich rate dringend dazu, beide Seiten zu verstehen. Die Vorsichtigen, aber auch diejenigen, die jetzt lockerer mit der Situation umgehen.

Mir geht es aber um etwas ganz anderes. So sinnvoll jede einzelne Maßnahme auch ist oder war, Normalität war schlichtweg nicht möglich. Wenn Leichtathletik-Veranstaltungen stattgefunden haben, dann unter besonderen Bedingungen. Mit Masken, mit Abstand und eingeschränkten Zuschauerzahlen. Egal wo, man kam nie umher, die aktuelle Situation vergessen zu können. Doch jetzt kommen wir in eine Zeit, in der wir Sportveranstaltungen wie früher erleben dürfen. Ein frischer Wind an der frischen Luft. Aber bitte im Miteinander. Was haben wir uns als Gesellschaft in den vergangenen zwei Jahren entzweit. Lassen Sie uns wieder mehr zusammenfinden. Geimpfte, Ungeimpfte, Maskenträger, Freedom-Day-­Feierer. Fühlen Sie sich frei, sich frei zu fühlen, aber lassen Sie uns alle auch andere Ansichten akzeptieren. Dann wird es ein guter Sommer. Meint

Jonas Giesenhagen

Sport Themen der Woche KW11  Sport Bilder des Tages (220321) -- BELGRADE, March 21, 2022 -- Yulimar Rojas of Venezuela c

Rekorde und Enttäuschungen

Köln, 22. März

Liebe Leserinnen und Leser,
Am vergangenen Wochenende hat die Leichtathletik wieder groß aufgefahren. Yulimar Rojas, Armand Duplantis, Grant Holloway, Christian Coleman und und und…Die drei Erstgenannten haben sogar bei der Hallen-WM für Weltrekorde gesorgt. Unfassbar gute Leistungen zu einem Zeitpunkt, zu dem viele Sportlerinnen und Sportler mit Blick auf den Sommer doch eigentlich gar nicht bei einhundert Prozent sein können? So zumindest die Meinung des DLV, der seine Athletinnen und Athleten lieber in die Freiluft-Vorbereitung schickt, als sie in Belgrad um Medaillen kämpfen zu lässen.

Das ist natürlich etwas überspitzt dargestellt. Selbstverständlich haben die Offiziellen ihre Aushängeschilder nicht zuhause festgebunden und ihnen die Reise nach Serbien verwährt. Mit einer WM und EM im Hinterkopf ist es sogar durchaus verständlich, dass nicht jeder an einer Hallen-WM Ende März interessiert ist. Doch wäre man mit vollständiger Mannschaft vor Ort gewesen, hätte man bessere Platzierungen oder gar Edelmetall erreicht? Was ich damit sagen will ist folgendes: Malaika Mihambo und Johannes Vetter sind herausragende Persönlichkeiten, jedoch überstrahlen sie die gesamte Lage der deutschen Leichtathletik. In vielen Disziplinen sind deutsche Sportlerinnen und Sportler im Kampf um Edelmetall nicht konkurrenzfähig. Das belegt nicht nur der Blick auf Belgrad, sondern auch auf Tokio und Doha. Es muss ja kein Ausnahmeathlet des Kalibers Duplantis sein, aber allein mit der Hoffnung und dem Glauben daran, dass die Zukunft bessere Ergebnisse beschert, holt man noch keine Medaillen. Meint

Jonas Giesenhagen

Athletics - Women's High Jump - Final

Macht des Sports

Köln, 15. März

Liebe Leserinnen und Leser, in Worte ist die Situation, wie wir sie zurzeit tagtäglich in Europa erleben, kaum zu fassen. Schreckliche Bilder und Ereignisse dominieren das Tagesgeschäft, mit dem Krieg in der Ukraine hat Wladimir Putin große Teile der Welt in einen Zustand der Lähmung versetzt. Auch der Sport spielt in diesen Tagen nur eine Nebenrolle und zeigt, dass es eben doch „nur“ die schönste Nebenbeschäftigung der Welt ist.

Und doch ist der Sport gerade jetzt wichtiger denn je. Sport baut Brücken und verbindet. Nationalität, Hautfarbe und Herkunft sind hier egal. Sportlerinnen und Sportler kennen und trainieren in verschiedensten Kulturen, ihre Trainingsgruppen stecken voller verschiedener Nationalitäten. Der Sport erzählt auch die Geschichten ukrainisch-russischer Freundschaften; allen voran war dies zuletzt der Fall bei den beiden Hochspringerinnen Jaroslawa Mahuchikh und Marija Lasitskene. Nun sind ihre Länder im Krieg. Eine kaum greifbare Vorstellung, aber leider real. Und gerade in solchen Situationen wird dem Sport eine tragende Rolle zuteil.

Mündige Athletinnen und Athleten sind jetzt diejenigen, die ihre Stimme erheben sollten. Bei den Deutschen Meisterschaften gab es bereits viele Solidaritätsbekundungen. Schweigen dürfen aber vor allem auch diejenigen nicht, die selbst betroffen sind. Es braucht jedoch auch viel Mut, je nachdem, in welcher Situation man sich selbst befindet. Da zeigt sich, dass Sport und Politik eben doch eng miteinander verzahnt sind und doch nicht jeder seine Meinung so frei äußern kann, wie es ein Maximilian Thorwirth bei den Deutschen Hallenmeisterschaften getan hat. Wir­ kön­nen nur hoffen, dass diese Situation schnellstmöglich besser wird.

Jonas Giesenhagen

Sport Bilder des Tages Deutsche Leichtathletik-Hallenmeisterschaften; Leipzig, 27.02.2022 Jacqueline Otchere (MTG Mannhe

Eine Frage des Zeitpunkts

Liebe Leserinnen und Leser,
zur Rückkehr der Zuschauer war in Leipzig auch die Rückkehr sämtlicher deutscher Stars angedacht. Gina Lückenkemper hielt Wort, sie verlängert ihre Hallensaison sogar noch bis Belgrad. Andere Sportlerinnen und Sportler, wie Tatjana Pinto, Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah, wollten die Hallen-DM noch mitnehmen, lassen die DM aber aus. Viele andere waren erst gar nicht am Start und ließen die Wettkämpfe ganz bewusst aus oder mussten kurzfristig aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten absagen. Schade. Konstanze Klosterhalfen, Gesa Felicitas Krause, Alexandra Burghardt, Bo Kanda Lita Baehre, Maximilian Entholzner sind nur einige der Namen, die bei den ­Deutschen Hallenmeisterschaften nicht am Start waren.

Sie hätten der Veranstaltung gutgetan, denn so war es wieder einmal Malaika Mihambo, die der Veranstaltung den Glanz einer Olympiasiegerin verlieh und das Gesicht der DM war. Zudem muss die Frage erlaubt sein, wie zeitgemäß und sinnvoll eine Hallensaison in einem WM- und EM-Jahr ist. Aus Sicht der Verbände ist sie unerlässlich, aber auch für die Athletinnen und Athleten muss Verständnis gezeigt werden. Wieso in der Halle antreten, wenn der Fokus auf der Sommersaison liegt? In vielen Diszi­plinen macht es Sinn, die Indoor-Saison in Vorbereitung auf die Freiluft-Veranstaltungen mitzunehmen, in anderen nun mal überhaupt nicht. Daher muss Verständnis für die fehlenden Akteure gezeigt werden. In Zukunft wird sich das wohl kaum ändern. Meint

Jonas Giesenhagen

19th February 2022; Utilita Arena, Birmingham, Midlands, England; Muller Indoor Grand Prix Athletics; Robert Farken in t

Vorfreude

Köln, 22. Februar

Liebe Leserinnen und Leser,
es fühlt sich endlich wieder anders an. Zwar stecken wir noch immer mitten in einer Pandemie, aber wir finden neue Lösungen. Die Leichtathletik hat dafür bereits in den vergangenen beiden Jahren alles getan. Konzepte entwickelt, Veranstaltungen auch ohne Zuschauer, dafür aber mit strengen Sicherheitsvorkehrungen umgesetzt. Die strengen Vorkehrungen bleiben, doch die Zuschauer kommen zurück. So auch in Leipzig, wo wieder eine stimmungsvolle Kulisse für die ­Deutschen Hallenmeisterschaften zu erwarten ist. Diese ist dem Line-up an deutschen Leichtathletik-Stars aber auch durchaus angemessen. Konstanze ­Klosterhalfen, Gina Lückenkemper, Malaika Mihambo und Co. – das Aufgebot kann sich sehen lassen. Sogar Bob-Silbermedaillengewinnerin Alexandra Burghardt will sich in Leipzig über die 60 Meter präsentieren. Klappt das, nur sieben Tage nach dem Silber­-Erfolg in Peking, wirklich? Die Entscheidung da­rüber fällt kurzfristig. Ich bin jedenfalls schon jetzt voller Vorfreude. Nachdem wir letztes Jahr aufgrund pandemiebedingter Reiserestriktionen nicht in Dortmund dabei sein konnten, sind wir vom Leichtathletik-Magazin in diesem Jahr wieder vor Ort. Viele von Ihnen hoffentlich auch. Nicht nur für die Sportlerinnen und Sportler, sondern eben auch für die Organisatoren. Sie verdienen es, dass die Hallen nun wieder voll sind – sofern dies zulässig ist. Für die Mühen und finanziellen Einbußen, die 2020 und 2021 ganz bewusst in Kauf genommen worden sind, um der Leichtathletik weiterhin eine Bühne bieten zu können. Samstag und Sonntag wird sie wieder groß, die Bühne!

Jonas Giesenhagen

Berlin, Deutschland 01. September 2019: ISTAF - Leichtathletik - 2019 Gina Lueckenkemper (GER / SCC Berlin) fuehrt die s

Ein Herz für Gina!

Köln, 15. Februar

Liebe Leserinnen und Leser,
kaum eine deutsche Leichtathletin steht so sehr im Fokus wie Gina ­Lückenkemper. Spätestens seit ihrer Silbermedaille bei der Heim-EM 2018 in Berlin sind die ­Blicke immer auf die heute 25-Jährige gerichtet. Denn Gina hat dem deutschen Sprint neue Hoffnung und Glanz verliehen. Sogar internationale Medaillen in einer Disziplin, in der man aus deutscher Sicht normalerweise nicht viel zu erwarten hat, schienen möglich. Jedes Rennen wurde kritisch beäugt, aber ihre Fröhlichkeit hat sie dabei nie verloren. Mittlerweile ist Lückenkemper wohl eine der Personen in der deutschen Leichtathletik, die nicht nur am stärksten im Fokus, sondern auch in der Kritik steht. Verletzungen warfen sie zurück, ihr schwacher Start sorgte dafür, dass Topzeiten gar nicht möglich waren. Und jeder fragte sich: „Wo ist die 2018er-Gina?“

Die Antwort: Menschlich gesehen war genau diese Person immer da. Stets ein Lächeln auf den Lippen, nie ein Blatt vor dem Mund. Ein echter Typ, diese Gina! Das hat sich bis heute nicht verändert und ist eines der Attribute, die ich an ihr schätze. Aber auch aus sportlicher Sicht bleibt Gina Lückenkemper für mich das Gesicht des deutschen Sports. Ihr unvergleichlicher Esprit macht sie menschlich einzigartig. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge und ich halte es für wichtig, dass wir diese „echten Typen“ auch in der Leichtathletik haben. Und sportlich? Bin ich fest davon überzeugt, dass Gina in diesem Jahr wieder die Nummer eins der deutschen Sprintelite sein wird. Dafür wünsche ich ihr alles Gute und Ihnen viel Freude beim Lesen der Ausgabe!

Jonas Giesenhagen

Indoor Meeting Karlsruhe, 28.01.2022 Armand Duplantis (SWE); Indoor Meeting Karlsruhe am 28.01.2022 in der Messehalle 3

Hallenluft geschnuppert

Köln, 1. Februar

Liebe Leserinnen und Leser,
sie sind zurück: die Läufer, die Springer, die Werfer. Und was für einen Glanz bringen die Stars der Leichtathletik unmittelbar zu Beginn der Hallensaison in die deutschen Arenen! Armand Duplantis auf Höhenjagd, Marcell Lamont Jacobs im Geschwindigkeitsrausch und, und, und.

Viele Veranstalter standen wieder vor der Frage: „Lohnt sich der Aufwand?“ Denn unter den gegebenen Bedingungen ist es nicht leicht, ein Meeting der Leichtathletik auf die Beine zu stellen. Plant man mit Fans, lässt man sie komplett außen vor? Und wenn ja, wie finanziert man denn dann überhaupt das Meeting? Ich bin stolz, dass hierzulande so viele Vereine und Direktoren sich dazu entschieden haben, es einfach durchzuziehen. Den Athleten ihre Bühne zu geben, die sie so dringend benötigen. Ob 1.000 oder 500 Zuschauer auf der Tribüne sitzen oder eben keiner, macht nun mal doch einen Unterschied. Vielleicht nicht in erster Linie im Portemonnaie der Ausrichter, aber in den Köpfen der Sportler. Jeder Fan, jedes Klatschen und jede Anfeuerung symbolisieren Normalität. Normalität inmitten eines Inzidenzgetümmels schwieriger Zeiten.

Seit nunmehr zwei Jahren ist diese Zeit schwierig. Haben wir daraus gelernt, haben wir etwas bedeutend besser gemacht? Eine kaum zu beantwortende Frage. Hat der Sport etwas besser gemacht, hat der Sport dafür gekämpft, den Menschen ein Stück weit Normalität zurückzubringen? Oh ja! Dafür einfach nur ein großes Danke. Danke für ein Stück Normalität in schwierigen Zeiten. Auf eine gute Hallensaison!

Jonas Giesenhagen