Köln, 22. April
Liebe Leserinnen und Leser,
nach der weitestgehend wettkampffreien Zeit ist endlich wieder der Moment gekommen, ab dem im Meeting-Kalender so einiges los ist. In den vergangenen Tagen standen etwa mit den Straßenlauf-Europameisterschaften und den Deutschen Meisterschaften im Straßengehen schon erste Titelentscheidungen auf dem Programm. Kurz vor Druckschluss dieser Leichtathletik-Ausgabe galt es am Ostermontag dann wieder, seine Blicke über den Großen Teich nach Boston schweifen zu lassen. Denn dort ging der traditionelle Marathon über die Bühne – der übrigens erstmals im Jahr 1897 ausgetragen wurde. Geschichten wurden seitdem schon so einige geschrieben, doch ein siegreiches Bruderpaar gibt es erst, seit John Korir bei der diesjährigen 129. Ausgabe der Veranstaltung als erster die Ziellinie in der Hauptstadt von Massachusetts überquerte.
Es sind doch irgendwie genau diese Augenblicke, die den Sport und die Leichtathletik auszeichnen und auf die man sich Saison für Saison freuen darf. Die bevorstehende Wettkampfperiode wird bekanntlich wieder eine besondere sein, finden die Weltmeisterschaften schließlich erst im September statt. Ein besonderes (besonders langes) Jahr wartet auf die Athletinnen und Athleten wie auch die Fans – denn in besagtem Meeting-Kalender lassen sich durch die späte WM-Austragung so manche Veränderungen ausmachen. Auch in Hinblick auf die Diamond League. Die Elite-Serie des Weltverbands World Athletics startet am 26. April im chinesischen Xiamen in die Saison 2025 und wird in diesem Jahr zu einer Art Warm-up-Wettkampf-reihe für die World Championships. Hier lässt es sich gegen die Besten des Globus duellieren und proben – doch das bedeutende Edelmetall wird anderswo vergeben. Zudem hat der Veranstalter auch noch mit neuen Konkurrenzangeboten zu kämpfen. Kurzum lässt sich festhalten: Auch in ihrer nunmehr 16. Saison ist die Diamond League in gewisser Weise noch auf der Suche nach ihrem Standing.
Alexander Dierke