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Chancengleichheit

Bild: Getty Images

Chancengleichheit

Es läuft gut für die deutschen Athleten bei den Paralympics in Rio. Überzeugende Leistungen und spannende Wett- kämpfe rücken die behinderten Sportler zu Recht ins Licht der Öffentlichkeit. Dass dies nur alle vier Jahre im Nach- gang zu den Olympischen Spielen der Nichtbehinderten geschieht, darf man zumindest hinterfragen.

In einer Welt, die in großen Teilen aus Glitzer und Glamour besteht, gibt es im Alltäglichen wenig Platz für Menschen mit amputierten Beinen, fehlenden Ar- men und anderen körperlichen „Män- geln“. Behinderte Menschen stoßen in unserer Gesellschaft auf zu wenig Ak- zeptanz. Integration wird in Deutsch- land nicht gelebt, vielleicht auch weil sie nicht verstanden wird. Auf dem Weg zu mehr Integration ist es jedoch wichtig, allen Menschen die gleichen Chancen und Wertigkeiten zuzugestehen. Dazu gehört auch eine mediale Aufmerksam- keit, gerne auch nach den jetzigen Para- lympics.

Erfrischend sind diese Leistungssport- ler, sowohl in ihren jeweiligen Diszipli- nen als auch in den Interviews nach den Wettkämpfen. Da wird offen und klar geantwortet, in einer Art und Weise, wie man sie im Leistungssport gar nicht mehr gewohnt ist. Und der Sport selbst kann auch begeistern. Wer den Wett- kampf von Niko Kappel live verfolgt hat, wird dies sicherlich bestätigen. Zuspruch bekommen die paralympischen Athleten auch von den Zuschauern in Rio. Die Stimmung ist gut, die Stadien sind gut gefüllt, das hätte man so nicht unbedingt erwarten können, meint

Ralf Kerkeling

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