Köln, 8. Juni
Liebe Leserinnen und Leser, ich bin ein Verfechter der Deutschen Leichtathletik und glaube, dass sich bis zum Auftakt der Olympischen Spiele noch einiges zum Positiven verändern wird. Dennoch müssen wir darüber sprechen, dass die Deutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende eher Anlass zur Sorge bereiten. Fangen wir aber mit dem Positiven an: Corona-Regeln wurden eingehalten, Abstände waren geregelt, generell war das Hygienekonzept des DLV und der Stadt Braunschweig (erneut) exzellent umgesetzt und ein wichtiger Eckpfeiler für kommende Großveranstaltungen.
Vom sportlichen Geschehen konnte dies jedoch auch nicht ablenken. In den Tagen vor DM-Beginn wurde die Erwartungshaltung aufgrund zahlreicher Absagen enorm gedrosselt. Erst musste Johannes Vetter passen, Kevin Kranz war ohnehin bereits abgemeldet. Hinzu kamen Gina Lückenkemper und Deniz Almas. Von Konstanze Klosterhalfen ganz zu schweigen, mit ihr hatten wohl ohnehin die wenigsten gerechnet. Auch war klar, dass acht Wochen vor Olympia keine herausragenden Leistungen zu erwarten sind, wenn die Athleten auf den Saisonhöhepunkt hintrainieren. Allerdings war es dann doch ein wenig zu durchwachsen. In Alexandra Burghardt gab es am gesamten Wochenende EIN großes Highlight. Misst man diese Meisterschaften am internationalen Niveau der Weltspiele, so wird dort nicht viel zu holen sein. Leider waren es dieses Mal „Durchgangsmeisterschaften“ auf dem Weg nach Tokio, die für einige Teilnehmer nicht den höchsten Stellenwert hatten. Aber noch sind ja acht Wochen Zeit …
Jonas Giesenhagen