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XXII ANOC General Assembly - Day One

Bild: Getty Images

Dorn im Auge

Köln, 28. November

Der russische Leichtathletik-Verband bleibt vorerst gesperrt (lesen Sie dazu Seite 3). Die Entscheidung des Weltverbandes IAAF ist richtig. Und sie könnte Auswirkungen auch weit außerhalb der Leichtathletik-Szene haben, denn das ohnehin unter Aufklärungsdruck stehende Internationale Olympische Komitee (IOC) um seinen Präsidenten Dr. Thomas Bach findet sich am 5. Dezember zusammen, um darüber zu entscheiden, ob russische Athleten bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang starten dürfen.

Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro war das IOC nicht dem Beispiel des Welt-Leichtathletik-Verbandes gefolgt und hatte den Start russischer Athleten grundsätzlich erlaubt. Seitdem sind wieder einige Details ans Licht gekommen, manche sind positiv – laut Russland-Task-Force-Chef Rune Andersen gibt es einige Fortschritte beim nationalen Verband –, andere zeigen, dass man noch lange nicht von flächendeckender Doping-Bekämpfung sprechen kann.

Die Entscheidung des Weltverbandes ist auf jeden Fall ein weiterer Beleg dafür, dass sich sein Präsident Sebastian Coe sehr gut damit abgefunden hat, keinen Sitz im IOC zu haben. Mehr und mehr scheint er seine Entscheidungsfreiheit zu genießen. Für die Leichtathletik ist das ein Glücksfall, dem IOC dürfte es spätestens jetzt ein Dorn im Auge sein, meint

Daniel Becker