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Berlin, 03.04.22, Leichtathletik, Generali Berliner Halbmarathon 2022. Katharina Steinruck aus Deutschland laeuft mit 0

Foto: Imago Images

Frische Luft

Köln, 5. April

Liebe Leserinnen und Leser,
wenn man dieser Tage durch die Gassen schlendert, kommt es einem fast wie früher vor. Mit früher meine ich übrigens vor Corona. Die Geschäfte sind geöffnet, immer mehr Menschen trennen sich von ihrem Mund-Nasen-Schutz, und nach zwei Jahren stellt sich ein Gefühl ein, es irgendwie dann doch endlich geschafft zu haben. Haben wir natürlich nicht. Der Blick auf die Inzidenzwerte zeigt, dass wir weiterhin mittendrin stecken, keinesfalls möchte ich dies ignorieren. Soll jetzt aber auch nicht Thema sein. Jede*r soll selbst entscheiden, wie sie oder er nach dem sogenannten „Freedom Day“ damit umgehen möchte. Ich rate dringend dazu, beide Seiten zu verstehen. Die Vorsichtigen, aber auch diejenigen, die jetzt lockerer mit der Situation umgehen.

Mir geht es aber um etwas ganz anderes. So sinnvoll jede einzelne Maßnahme auch ist oder war, Normalität war schlichtweg nicht möglich. Wenn Leichtathletik-Veranstaltungen stattgefunden haben, dann unter besonderen Bedingungen. Mit Masken, mit Abstand und eingeschränkten Zuschauerzahlen. Egal wo, man kam nie umher, die aktuelle Situation vergessen zu können. Doch jetzt kommen wir in eine Zeit, in der wir Sportveranstaltungen wie früher erleben dürfen. Ein frischer Wind an der frischen Luft. Aber bitte im Miteinander. Was haben wir uns als Gesellschaft in den vergangenen zwei Jahren entzweit. Lassen Sie uns wieder mehr zusammenfinden. Geimpfte, Ungeimpfte, Maskenträger, Freedom-Day-­Feierer. Fühlen Sie sich frei, sich frei zu fühlen, aber lassen Sie uns alle auch andere Ansichten akzeptieren. Dann wird es ein guter Sommer. Meint

Jonas Giesenhagen