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Finals Berlin 2019

Bild: Getty Images

Goodbye Deutschland!

Köln, 19. November 2019

Deutschlands Top-Sprinterin Gina Lückenkemper wird künftig in Clermont in der Trainingsgruppe von Lance Brauman trainieren und dabei unter anderem Weltklasse-Athleten wie Noah Lyles und Shaunae Miller-Uibo begegnen. Der DLV begrüßt nach eigenen Aussagen den Schritt der Sprinterin. Es sei wichtig, „dass der Kommunikationsprozess mit Gina weiterhin optimal gestaltet wird“ (DLV-Chef-Bundestrainer Alexander Stolpe), aber der DLV „unterstützt individuelle Lösungen für seine Athleten“ (Sprint-Bundestrainer Ronald Stein). Unternehmen kann der Verband gegen die Entscheidung Lückenkempers ohnehin nichts. Es fehlen schlicht die Argumente. Die vom DOSB verordnete Spitzensport-Reform soll irgendwann mal dabei helfen, stärkere Trainingsgruppen zu bilden und Leistung zu konzentrieren. Doch nach dem Stotterstart der Reform sind Zweifel angebracht, dass noch ein Schritt nach vorne gemacht wird.

Ex-Diskuswerfer Robert Harting hat jüngst in einem Interview prognostiziert, dass Deutschland in Sachen Medaillenausbeute bei Olympischen Spielen eine „Talfahrt“ bevorstehe. Vielleicht schon 2024, spätestens 2028. Für 2029 hofft Harting, „dass wir im Leistungssport aus der großen Krise gelernt haben, ich im Bundesministerium des Inneren arbeite und ein wirkliches Sportsystem auf die Beine stellen kann.“ Für Gina Lückenkemper dauert das zu lange. Daher kann man den Schritt der Sprinterin, die so gerne ein olympisches Finale laufen möchte, nur unterstützen, meint

Daniel Becker