Blog

XXII ANOC General Assembly - Previews

Bild: Getty Images

Kein alter Hut

Köln, 7. November

Da ist es also, das erste Ausrufezeichen von IAAF-Präsident Sebastian Coe. Immer wieder hatte er in den vergangenen Wochen und Monaten davon gesprochen, die Leichtathletik von Grund auf revolutionieren zu wollen. Nun hat er den ersten Schritt getan: Ab 2018 gibt es – wieder – eine IAAF-Weltrangliste.

Schon zu Beginn der 2000er Jahre hatte es den Versuch gegeben, eine Rangliste, die in ihrer Art der Berechnung dem Tennis ähnelte, zu installieren. Doch so recht interessierte das niemanden, schnell geriet die Weltrangliste in Vergessenheit. Kein Wunder also, dass der Weltverband in seiner aktuellen Meldung nicht an das gescheiterte Experiment von damals erinnert. „Man kann nicht einfach so ein neues Wimbledon schaffen“, hatte Ex- Zehnkämpfer Frank Busemann in unserer letzten Ausgabe gesagt und sich damit gegen eine Neu-Organisation des Zehnkampfes ausgesprochen. Sein Ausspruch passt gut auch zur bislang verkorksten Geschichte der Weltrangliste, doch ob sie auch auf den neuen Ansatz passt, bleibt abzuwarten. Denn es gibt einen großen Unterschied zu damals, was die Liste zu mehr macht als einem alten Hut: Die Platzierung in der Weltrangliste soll nun ausschlaggebend für eine Teilnahme bei den Großereignissen WM und Olympia sein. Ob und wie viel Mitspracherecht nationale Verbände bekommen werden, ist noch nicht bekannt. Sicher ist aber: Präsident Coe zieht sein Ding durch, und es wird spannend sein zu beobachten, was da noch so kommt, meint

Daniel Becker