Köln, 27. März 2019
Dürfen am Wettkampftag Dopingkon trollen durchgeführt werden? Diese Frage hat Wolfgang Heinig, Heimtrainer von Deutschlands Top-Hindernisläuferin Gesa Krause, in einer Chatgruppe gestellt. Der Verlauf wurde öffentlich und sorgte in der Szene auf Aufsehen (mehr auf Seite 3). Heinig erklärte auf dpa-Anfrage, er sei der Bitte seiner Athletin Krause nachgekommen. Die sagte, sie habe sich vergewissern wollen, ob ihr „Erholungsschlaf durch eine mögliche Dopingkontrolle verkürzt wer den könnte“. Man müsste Heinig schon so einiges unterstellen, um anzunehmen, dass er in einer solchen Chatgruppe Informationen für eine wie auch immer geartete Vertuschungsaktion erlangen wollte. Was man ihm aber vorwerfen muss, ist, das Thema Dopingkontrollen ziemlich naiv be handelt zu haben. Eine solche Frage wirft zu Recht Rückfragen auf. Doping ist glücklicherweise zum sensiblen Thema gewor den (und das nicht erst seit dem Fall um den Erfurter Dopingarzt, der nach neuestem Stand auch die Leichtathletik betrifft). Kommt also eine Frage nach Dopingkontrollen auf, gibt es irgendwo immer jeman den, bei dem die Alarmglocken läuten. Das ist gut so und man fragt sich durchaus, wo Wolfgang Heinig sich in den letzten Monaten und Jahren aufgehalten hat, um da nicht etwas dazugelernt zu haben. Nicht vergessen darf man aber auch, dass Fragen rund ums Thema Dopingkontrollen eben manchmal gestellt werden müssen. Der Tagesablauf von Athleten ist extrem durchgetaktet, jede Info kann hilfreich sein. Bewusst wird einem in diesem Fall aber, dass der Kontext und eine klare Erklärung am besten direkt mitgeliefert werden. Das könnte in dem einen oder anderen Fall Missverständnissen vorbeugen, meint
Daniel Becker