Blog

Athletics - Women's High Jump - Final

Foto: Imago Images

Macht des Sports

Köln, 15. März

Liebe Leserinnen und Leser, in Worte ist die Situation, wie wir sie zurzeit tagtäglich in Europa erleben, kaum zu fassen. Schreckliche Bilder und Ereignisse dominieren das Tagesgeschäft, mit dem Krieg in der Ukraine hat Wladimir Putin große Teile der Welt in einen Zustand der Lähmung versetzt. Auch der Sport spielt in diesen Tagen nur eine Nebenrolle und zeigt, dass es eben doch „nur“ die schönste Nebenbeschäftigung der Welt ist.

Und doch ist der Sport gerade jetzt wichtiger denn je. Sport baut Brücken und verbindet. Nationalität, Hautfarbe und Herkunft sind hier egal. Sportlerinnen und Sportler kennen und trainieren in verschiedensten Kulturen, ihre Trainingsgruppen stecken voller verschiedener Nationalitäten. Der Sport erzählt auch die Geschichten ukrainisch-russischer Freundschaften; allen voran war dies zuletzt der Fall bei den beiden Hochspringerinnen Jaroslawa Mahuchikh und Marija Lasitskene. Nun sind ihre Länder im Krieg. Eine kaum greifbare Vorstellung, aber leider real. Und gerade in solchen Situationen wird dem Sport eine tragende Rolle zuteil.

Mündige Athletinnen und Athleten sind jetzt diejenigen, die ihre Stimme erheben sollten. Bei den Deutschen Meisterschaften gab es bereits viele Solidaritätsbekundungen. Schweigen dürfen aber vor allem auch diejenigen nicht, die selbst betroffen sind. Es braucht jedoch auch viel Mut, je nachdem, in welcher Situation man sich selbst befindet. Da zeigt sich, dass Sport und Politik eben doch eng miteinander verzahnt sind und doch nicht jeder seine Meinung so frei äußern kann, wie es ein Maximilian Thorwirth bei den Deutschen Hallenmeisterschaften getan hat. Wir­ kön­nen nur hoffen, dass diese Situation schnellstmöglich besser wird.

Jonas Giesenhagen