Köln, 31. Oktober 2018
Ist es nicht unfassbar langweilig, Men- schen beim Laufen zuzuschauen? Vielleicht kommt Ihnen die Frage ja bekannt vor, und jemand hat Sie auch Ihnen schon gestellt, wenn Sie – mehr als zwei Stunden – gebannt vor dem Fernseher einen Marathon verfolgt haben und danach aus dem Schwärmen gar nicht mehr herausgekommen sind. Zugegeben, für Menschen, die sich nicht sonderlich viel mit der Leichtathletik oder dem Laufen beschäftigen, ist es nicht so leicht, die Faszination Marathon auf den ersten Blick zu erkennen. Man wird eben nicht so auf Anhieb mitgerissen wie bei einem explosiven 100-Meter-Finale, gerät nicht direkt ins Staunen bei den für jedermann erkennbaren turnerischen Höchstleistungen der Athleten wie beim Stabhochsprung. Umso wichtiger ist es, dass die Fernsehübertragung eines Marathons sich die größte Mühe gibt, auch Leichtathletik-Novizen einen Zugang zur Sportart zu verschaffen. Bei der Übertragung des Marathons in Frankfurt ist das gelungen. Mit einem guten Mix aus Hintergrundinformationen, direktem Einblick ins Renngeschehen, den der „Rennreporter“, der die Gruppe um Arne Gabius begleitet hat, auf dem Fahrrad lieferte, und einem meist erfolgreichen Hin und Her zwischen Kommentator und Experten, das Unterhaltung und Information gleichermaßen diente. So kann man den Frankfurt Marathon präsentieren – in Zukunft auch gerne im Hauptprogramm von ARD oder ZDF, meint
Daniel Becker