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German Championships In Athletics - Day 2

Bild: Getty Images

Paradox

Köln, 9. Juni 2016

Vorgestern war Halle, gestern war Götzis und morgen ist Kassel. So zumindest fühlt es sich im Moment an in der Leichtathletik-Welt. Ein Highlight jagt das nächste. Die Saison ist kurz, mit den Deutschen Meisterschaften liegt der nationale Höhepunkt sehr früh im Jahr (es sind tatsächlich nicht mal mehr zwei Wochen bis Kassel), und, natürlich, die ganz großen internationalen Festtage stehen ja auch noch an. Am Wochenende fand in Regensburg wieder die Sparkassen-Gala statt. Aufgrund des engen Terminplans fand sich das Meeting in ungewohnter Rolle wieder: Es bot die letzte Chance für viele Athleten, sich für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren.

Die Folge: Aus einer Tagesveranstaltung wurde ein Wochenend-Meeting mit rund 1.200 Teilnehmern. Neben hoffnungsvollen Qualifikations-Anwärtern aus den U-Bereichen war auch fast die gesamte nationale Lauf-Elite am Start.Unter anderem bekamen die Zuschauer im voll besetzten Uni-Stadion eine Weltjahresbestleistung und einen 100-Meter-Lauf nah am deutschen Rekord zu sehen. Die Bahn in Regensburg ist schnell, starke Zeiten und gute Werbung für den Sport waren zu erwarten – auch für Sponsoren.

Doch wo sich in anderen Sportarten bei einem Event von solch hoher Relevanz die Geldgeber nur darum reißen würden, ihr Banner hinhängen zu dürfen, musste der Regensburger Meetingdirektor Kurt Ring im Vorfeld der Veranstaltung kürzen, wo es nur ging. Dass Top-Veranstaltungen in der deutschen Leichtathletik überhaupt stattfinden können, ist keine Selbstverständlichkeit. Das sollte man sich immer wieder vor Augen halten – gerade in Zeiten, in denen man gar nicht schnell genug von einem Höhepunkt zum anderen schauen kann, meint

Daniel Becker

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