Köln, 16. Juli
Liebe Leserinnen und Leser,
jetzt geht es Schlag auf Schlag: Nur noch zwei Wochen verbleiben bis zum Beginn der Olympischen Spiele in Paris. Die deutsche Leichtathletik wird dort mit insgesamt 79 Athletinnen und Athleten vertreten sein – es ist ein breites Team, das durchaus Bunt gemischt ist. Von Newcomern über Routiniers bis hin zu Medaillenhoffnungen ist alles dabei. Wenngleich sich letztere Kandidaten realistisch gesehen wohl auf die bekannten Namen Mihambo, Neugebauer, Ogunleye und Weber beschränken. Doch es wurde in der Vergangenheit so viel Kritik geäußert, da darf man, finde ich, vor den Spielen auch mal das olympische Motto zitieren: Dabei sein ist alles. Denn wenn man mit den Athleten spricht und diese beobachtet, ist zu vernehmen, wie groß für jeden einzelnen von ihnen die Freude über eine Olympia-Teilnahme ist. Und es sind teilweise die individuellen Geschichten, die beim – berechtigen – Bemängeln des deutschen Leistungspotenzials untergehen. Ein Beispiel ist der Hochsprung der Frauen: Nach der EM war allgemein eine Enttäuschung über das Abschneiden von Imke Onnen und Christina Honsel zu vernehmen. Doch etwa im Falle von Onnen besitzt man eine Athletin, die nach unzähligen Verletzungen in den letzten Jahren in dieser Saison endlich von Beschwerden verschont bleibt und mit starken Leistungen dankt. Wie es die 29-Jährige geschafft hat, das Leiden vergangener Zeiten hinter sich zu lassen, lesen sie in dieser Ausgabe. Wie auch ein Interview mit Weitsprung-Ass Malaika Mihambo. Ihre 7,22 Meter bei der EM waren eine Ansage, in Paris könnte sie sich nun zum zweiten Mal im Folge zur Olympiasiegerin küren. Doch Erfolg hin oder her: Mihambo definiert sich über viel mehr als ihre sportliche Performances, das beweist sie auch im Gespräch mit gewohnt meinungsstarken Gedanken. Die pre-olympische Zeit wird vor allem von persönlichen Geschichten geprägt!
Alexander Dierke