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Schlechtes Zeichen

Bild: Getty Images

Schlechtes Zeichen

Köln, 12. Oktober 2016

Helmut Digel hat während seiner langen Karriere als Sportfunktionär und Wissenschaftler viele kluge Dinge gesagt.

Offen und ehrlich sprach er über den Kampf gegen das Doping („Verlorener Kampf“) sowie über Werte im Sport im Allgemeinen und bei Olympischen Spielen im Speziellen („Sotschi ist für mich ein Mahnmal“). Er galt als unbequemer, als ehrlicher Verfechter für sauberen Sport. Doch seit einigen Tagen beginnt sich ein Schatten auf die Karriere, die Arbeit und das sportpolitische Lebenswerk von Helmut Digel zu legen.

Die „Süddeutsche Zeitung“ hat in ihrer vorletzten Wochenendausgabe einige pikante Informationen veröffentlicht. Während der IAAF-Präsidentschaft von Lamine Diack soll der gebürtige Aalener in seiner Rolle als ehrenamtlicher Marketing-Betreuer und IAAF-Vizepräsident ein regelmäßiges Salär kassiert haben – in Höhe von rund 3.000 Dollar pro Monat. Eine Rechtsgrundlage für diese Zahlungen scheint es nicht zu geben. In diesem Zuge stellt die Zeitung in Frage, dass Digel von mittlerweile nachgewiesenen krummen Geschäften Diacks (verhaftet und unter Hausarrest) und dessen Sohn (von Interpol gejagt) – wie Digel immer vorgegeben hat – nichts gewusst haben will. Es ist mal wieder eine Nachricht zum Kopfschütteln.

Der langjährige DLV-Präsident schwieg bislang zu den Anschuldigungen. Helmut Digel hat in seiner Karriere viele kluge Dinge gesagt. Ein schlechteres Zeichen, als jetzt zu schweigen, kann es nicht geben, meint

Daniel Becker

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