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Bild: Getty Images

Schnell, schneller, USADA

Köln, 28. August 2019

Steht der Leichtathletik bald der nächste handfeste Dopingfall ins Haus? US-Sprinter Christian Coleman soll drei Dopingproben verpasst haben. Darauf stehen, wenn Coleman nicht entlastet werden kann, zwei Jahre Sperre. Weniger einfach zu beziffern ist, wie groß der Image-Schaden für die Sportart wäre. Aber: Der Fall Karus, über den wir in der vergangenen Ausgabe berichtet haben, führt noch einmal vor Augen, wie vorsichtig man mit der Verurteilung von Athleten sein muss – erst recht, solange die Umstände unklar sind.

Die US-Anti-Doping-Agentur (USADA) will Coleman schon bald anhören. Was irgendwie auch verständlich ist, denn die WM in Katar steht schon in einem Monat auf dem Plan. Sicher wäre es der USADA und auch dem Weltverband IAAF recht, wenn die Causa Coleman bis dahin geklärt wäre. Denn auch nach dem Rücktritt von Usain Bolt sind die Sprintwettbewerbe der Männer die weltweit am meisten beachteten. Wenn es um die Nachfolge von Bolt ging, war Coleman bislang einer der Ersten, die genannt wurden. Ob das so bleibt, wissen wir spätestens am 5. September, wenn nach Angaben der USADA in dem Fall eine Entscheidung getroffen werden soll.

Wer es gut meint mit der Arbeit der Anti-Doping-Agenturen weltweit, der kann sagen, dass man sich dort anscheinend das Motto der Laufwettbewerbe zu eigen gemacht hat: Es kann nicht schnell genug gehen. Wer angesichts der Vergangenheit etwas kritischer eingestellt ist, der fragt sich, ob sich der Fall auch wirklich auf saubere Art und Weise so schnell lösen lässt. Hoffen wir das Beste, meint

Daniel Becker