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Pole vaulter

Bild: Getty Images

Superstar-Suche

Köln, 3. April 2018

Braucht die Leichtathletik überhaupt einen neuen Star? Als wir uns mit dem Titelthema der aktuellen Ausgabe beschäftigt haben, haben wir uns genau diese Frage gestellt. Wir diskutierten unter anderem auch über das Medienspektakel, für das Usain Bolt mit seinem Training bei Borussia Dortmund sorgte. Eine Frage stand dabei vor allem im Raum: Ist es ein schlechtes Zeichen für die Leichtathletik, wenn ein Ex-Leichtathlet bei einem mehr oder weniger ernst gemeinten PR-Termin mehr Aufmerksamkeit bekommt als es die aktiven Leichtathleten? Vielleicht ist es wirklich bedenklich, vielleicht muss man aber auch anerkennen, dass sich einer der größten Leichtathleten aller Zeiten die Aufmerksamkeit nach Karriereende einfach erarbeitet hat. Meine persönliche Meinung: Bolt hätte die gleiche Aufmerksamkeit auch bekommen, wenn es schon einen neuen Star in der Leichtathletik gäbe.

Aber braucht es den Superstar? Einige Leichtathleten äußerten nach der WM, dass sie froh über das Ende des Bolt-Hypes seien, da nun wieder mehr Platz für andere im Scheinwerferlicht sei. Doch genau dort ist der Platz nun kleiner geworden, der Kampf um globale Aufmerksamkeit der olympischen Kernsportart noch etwas schwieriger. Ein neuer Star würde der Leichtathletik guttun. Doch das muss aus unserer Sicht nicht unbedingt eine Einzelperson sein, es könnte auch eine ganze Disziplin sein. In unserer Titelstory erklären wir, warum wir den Stabhochsprung für den heißesten Kandidaten halten.

Daniel Becker