Tag : Hallen-DM

Deutsche Leichtathletik-Hallenmeisterschaften; Leipzig, 18.02.2024 Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) auf dem Sprung zum Deut

Noch immer einzigartig!

Köln, 20. Februar

Liebe Leserinnen und Leser,
das erste nationale Highlight der Saison bot reichlich Gesprächsstoff. Die Hallen-DM in Leipzig konnte durchaus als eine Art Reifeprüfung für die Athleten und die deutsche Leichtathletik angesehen werden, war es schließlich im Kollektiv der erste Wettkampf seit den Weltmeisterschaften in Budapest. Na ja, zumindest fast, denn längst nicht alle deutschen Stars waren in der sächsischen Metropole dabei. Der Fokus gilt schließlich dem Sommer, das machte auch DLV-Sportdirektor Dr. Jörg Bügner deutlich: Olympia ist das, was zählt. Es war zudem auch durchaus interessant zu sehen, wie die Fans die Leichtathletik annehmen würden. Die Hütte, oder besser gesagt die Arena in Leipzig war ausverkauft, die Menschen sind dort auch weiterhin verrückt nach ihrer Sportart. Im TV blickte man bis auf wenige Highlights am Sonntag hingegen in die Röhre. Sicher, das liegt auch am dominanten Wintersport, aber etwa im vergangen Jahr ließ sich eine Übertragung der Titelkämpfe unter dem Hallendach auch noch umsetzen. Bei dieser Hallen-DM blieb so nur ein verbandseigener Stream. Nicht die beste Werbung für die gebeutelte Sportart. Dabei hat die Reifeprüfung durchaus einige Erkenntnisse geliefert. Beispielsweise, dass etwa im Stabhochsprung gerade nur viel Mittelmaß zu sehen ist. Oder über so manche Laufdistanzen ebenfalls nicht das ganz große Niveau erreicht wird. Aber auch, dass es weiterhin Rekorde, Comebacks und Youngster-Coups zu bestaunen gibt. Und es sind die Geschichten von Marius Probst, Jean Paul Bredau, Malaika Mihambo, Gesa Krause, Rosina Schneider, Johanna Martin und Co., welche diesen Sport so einzigartig machen. Und einem dann doch ein gutes Gefühl geben. Wenngleich, aber das ist ja ohnehin klar, der deutschen Leichtathletik noch viel Arbeit bevorsteht.

 

Alexander Dierke

 

Gemischte Gefühle

Köln, 21. Februar

Liebe Leserinnen und Leser,
zur 70. Ausgabe der Deutschen Hallenmeisterschaften waren nach fast drei Jahren endlich wieder Zuschauer ohne Beschränkungen zugelassen. Insgesamt 8.000 Fans begleiteten die Wettkämpfe der Athleten an beiden Tagen in Dortmund und konnten sich als Fazit im Wesentlichen zwei Punkte notieren: Auf der einen Seite waren zahlreiche Top-Athleten in unterhaltsamen Finals vertreten, die meist eher durch Konstanz als durch Klasse überzeugten. Eine der Ausnahmen war Konstanze Klosterhalfen, die mit ihrem Auftritt über die 3.000 Meter die Halle elektrisierte. Auf der anderen Seite waren es aber insbesondere auch die Titelkämpfe der Newcomer: Jolanda Kallabis, Louise Wieland und Aleksandar Askovic waren Teil einer Riege, die in ihren Disziplinen den Favoriten die Show stahlen.

Die deutsche Leichtathletik beginnt, neue Gesichter hervorzubringen – das sorgt zunächst für ein positives Gefühl. Der Blick auf diese jungen Athleten gibt Hoffnung, doch auch die Überraschungen in der Helmut- Körnig-Halle konnten eines nicht vertuschen: die im internationalen Vergleich häufig höchst mittelmäßigen Leistungen. Ein Problem, welches mit dem Stichwort „Eugene“ wohl bestens umschrieben werden kann und sich nicht erst seit dem vergangenen Sommer durch die deutsche Leichtathletik zieht. Die Stimmung bedarf Besserung, das geht über die Umstrukturierung beim DLV hinaus – die Leichtathletik muss für die Sportler in vielerlei Hinsicht attraktiver gemacht werden. Die Erfolge der Athleten bei der Hallen-DM soll das nicht schmälern, waren doch zahlreiche persönliche Erfolgsgeschichten dabei. Schauen wir nun, wer dem ein weiteres Kapitel bei der Hallen-EM in Istanbul hinzufügen kann.

Alexander Dierke

Deutsche Leichtathletik-Hallenmeisterschaften; Leipzig, 26.02.2022 60m Finale der Frauen; Deutsche Leichtathletik-Hallen

Appetit auf mehr!

Köln, 14. Februar

Liebe Leserinnen und Leser,
die Leichtathletik ist gänzlich aus ihrem Winterschlaf erwacht. Sie hat uns bereits mit dem ein oder anderen Schmankerl verzückt, obwohl die großen Highlights der Hallensaison in den nächsten Wochen noch folgen. Zwei Wochen nach den Deutschen Meisterschaften in Dortmund (18. und 19. Feb- ruar) stehen die Europameisterschaften in Istanbul (2. bis 5. März) an.

Nach intensiver Vorbereitung zeigten sich zahlreiche Athletinnen und Athleten bei den Meetings in Boston, New York, Torun, Dortmund, Erfurt und Berlin in bestechender Form. Ein Name ragte dabei einmal wieder besonders heraus: Malaika Mihambo. Die „Leichtathletin des Jahres 2022“ gewann den Weitsprungwettbewerb beim 10. ISTAF Indoor Berlin. Dass sich die Weltmeisterin von Eugene am kommenden Wochenende auch zum sechsten Mal zur Deutschen Hallenmeisterin krönt, scheint schon vor dem Wettkampf in Stein gemeißelt zu sein.

Die Fans in der Hauptstadt durften sich darüber hinaus an der einzigen Flug-Show von Armand Duplantis auf deutschem Boden in diesem Jahr erfreuen. Dabei war der schwedische Superstar seiner Konkurrenz erneut weit voraus. Beinahe mühelos stellte „Mondo“ eine neue Meeting-Bestmarke auf – auch wenn der 23-jährige Ausnahmeathlet an diesem Abend bei dem Versuch scheiterte, den Weltrekord von 6,21 Metern zu knacken.

Das alles macht Appetit auf mehr. Freuen wir uns jetzt auf den folgenden nationalen und internationalen Höhepunkt der Hallensaison!

 

Robin Josten