Tag : Hanna Klein

Sympathisch und erfolgreich

Köln, 28. März

Liebe Leserinnen und Leser,
die Hallensaison brachte uns eine Premieren-Europameisterin, Hanna Klein. Im Gespräch gibt die Mittel- und Langstreckenläuferin, die zurzeit für ein Trainingslager in Südafrika weilt, spannende Einblicke zu ihrem Gold-Lauf über 3.000 Meter – einem der aus deutscher Sicht packendsten Wettkämpfe der jüngeren Leichtathletik-Historie. Von Nervosität über Übelkeit bis zur absoluten Ekstase nach dem Zieleinlauf: Die sympathische Athletin erlebte einen Tag voller Auf und Abs. Auch fast einen Monat nach ihrem EM- Triumph war ihr die Freude über das in Istanbul Erreichte anzuhören.

Nun hat die Athletin des LAV Stadtwerke Tübingen ihren Fokus auf die Freiluftsaison gerichtet. In Südafrika trainiert Hanna Klein gemeinsam mit Alina Reh und anderen an den Grundlagen für einen erfolgreichen Sommer. Dann wird sie sich sowohl bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel als auch – so ihr Plan – bei den Weltmeisterschaften in Budapest vermutlich erneut mit Konkurrentin und Freundin Konstanze Klosterhalfen messen.

Und wer weiß, vielleicht gelingt den beiden deutschen Läuferinnen bei den anstehenden Titelkämpfen im August der nächste großen internationale Triumph. Einen Doppelerfolg wie bei der Hallen-EM würden sowohl Klein wie auch Klosterhalfen mit Sicherheit unterschreiben – egal, wer im Endeffekt den Platz ganz vorne erreichen wird.

 

Robin Josten

 

Deutsche Meisterschaft 10km Strasse; Uelzen, 31.10.2021 Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tuebingen) gewinnt die 10km der Frau

Hanna hat’s drauf!

Köln, 03. November

Liebe Leserinnen und Leser,

es kommt an dieser Stelle selten vor, dass ich im Editorial eine bestimmte Sportlerin herausgreife, um die Leistung zu würdigen. Doch Hanna Klein hat sich dies nach ihrer Leistung über 10k in Uelzen redlich verdient. Die Tübingerin hat ihr Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Leichtathletik nämlich auf einer Distanz untermauert, auf der es ihr nicht viele zugetraut hätten. Über 1.500, 3.000 und 5.000 Meter hat Klein schon oft bewiesen, dass sie hinten raus den besten Kick hat und sich auf den letzten Metern von ihren Konkurrentinnen absetzen kann. Über 10k war dies so nicht zu erwarten. Doch Klein ließ auch die Spezialistinnen hinter sich. Ein richtig guter Auftritt, der für die Zukunft womöglich noch viele Türen öffnet. Durchaus denkbar, dass wir die 28-Jährige in Zukunft also häufiger auf längeren Distanzen sehen. Doch lassen Sie uns bei diesem einzigartigen Kick bleiben, der ihr im Finish stets den Sieg beschert. Denn genau hier liegt das Problem so vieler deutscher Athletinnen und Athleten: Während die Luft hinten raus eher dünn wird und die internationale Konkurrenz noch mal richtig anzieht, geht vielen deutschen Sportlern genau in diesem Moment die Puste aus. Klein ist da das erfrischende Gegenteil. Wenn man dann noch bedenkt, dass sie sich in Uelzen „auf den ersten fünf Kilometern nicht so wohl gefühlt hat“, lässt dies erahnen, welche Kräfte noch in ihr schlummern!

Jonas Giesenhagen