Tag : Olympia

Niklas KAUL (Deutschland) enttaeuscht Leichtathletik, Zehnkampf Hochsprung, am 04.08.2021 Olympische Sommerspiele 2020,

Weitsicht gefragt

Köln, 6. Juni

Liebe Leserinnen und Leser,
langsam beginnen diese Wochen in der Leichtathletik, in denen es bei zahlreichen nationalen und internationalen Meetings ernst wird für die Athleten – noch bis Ende Juli haben die Sportler in den meisten Disziplinen Zeit, die WM-Normen zu knacken. Darüber hinaus besteht schon jetzt die Möglichkeit der Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Für Niklas Kaul ist letzteres in dieser Saison bereits ein festes Ziel, wie er uns vor seinem Zehnkampf-Auftakt in Ratingen erzählt hat. Doch die Qualifikationen für internationale Top-Veranstaltungen sind das eine. Das andere sind letztlich die Leistungen der DLV-Athleten bei eben solchen Meisterschaften. Ein Niklas Kaul ist da aus deutscher Sicht in puncto Konkurrenzfähigkeit gegen die Weltelite eher die Ausnahme.
Etwas, das sich in den vergangenen Jahren durch die deutsche Leichtathletik zog, sind Nachwuchssorgen. Besonders in den Leistungssport stoßen immer weniger Talente von Weltklasse-Format. Ob das etwa an unzureichender Nachwuchsarbeit oder mangelnden Fördermaßnahmen liegt, ist eine der Fragen, die es zu beantworten gilt. Auf die Agenda geschrieben hat sich das Dr. Jörg Bügner. Seit Anfang März ist der Leichtathletik-„Neuling“ als Sportdirektor des DLV aktiv – und überzeugt im Interview mit Leichtathletik gleich mit fachlich guten Ansätzen. Das Ziel einer Rückkehr unter die Top Fünf der Nationenwertung bis 2028 findet Bügner dabei äußerst ambitioniert. Eine Einschätzung, die von Ehrlichkeit zeugt. Der Weg zurück in die Erfolgsspur kann nicht von heute auf morgen geschehen. Gut, dass dies auch der DLV-Sportdirektor weiß.

Alexander Dierke

 

DOSB-Präsident Alfons Hörmann

DOSB-Medaillenvorgabe: Nur Erfolge bringen Reputation und Anerkennung

Köln, 3. August 2016

„Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!“ Das ist von Johann Wolfgang von Goethe. Gesagt hat es Mephisto. Im Faust.

„Gerade in solchen Zeiten soll der Fokus weniger auf Metall, sondern vielleicht wieder mehr auf Charakter, Herzblut und Leidenschaft liegen“, sagt DOSB-Präsident Alfons Hörmann. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Aha!

Klingt gut. Wobei, die Medaillenträume der Funktionäre sind doch bereits im Umlauf.

Jedenfalls hat der „Spiegel“ DOSB-Vorstandsvorsitzenden Michael Vesper Zielvorgaben von „38 bis 68 Medaillen“ entlockt. Im April 2016. Lange vor der Olympia-Sperre russischer Sportler.

Meine Prognose: a) Ebendiese Sperre hat schon längst die deutschen Sportfunktionäre dazu verführt, das Medaillenziel deutlich zu erhöhen, b) intern wurden auch schon neue Grenzen gezogen und: c) Werden diese Grenzen unterschritten, wird das Geschrei groß sein, dann redet kaum jemand im ersten Satz von sauberen Athleten und Charakterstärke.

Wieso?

Weil Erfolge Reputation und Anerkennung bringen. Natürlich für Athleten, aber auch für Verbände. Und weil Erfolge schlicht auch Kohle bringen! Auch für die Verbände.

Fred Wipperfürth

F. Wipperfürth