Köln, 25. April
Liebe Leserinnen und Leser,
beinahe drei Jahre ist es her, da holte Kugelstoßerin Alina Kenzel 2020 ihren ersten Deutschen Meistertitel im Freien. Zuvor war die 25-Jährige bereits Junioren-Welt- und Europameisterin. Ihre Zukunft – sie versprach eine rosige zu werden. Doch 2021 kommt alles anders. Plötzlich ist es nicht mehr die Frage nach den Zielen bei WM oder EM, sondern eine existenzielle, welche die Athletin des VfL Waiblingen umtreibt: „Wer kann mir helfen?“ Es ist eine Art Hilfeschrei einer Sportlerin und in allererster Linie eines Menschen, der nach zwei Corona-Infektionen im zweiten Jahr der Pandemie an Post Covid erkrankt. An Leistungssport war für Kenzel seitdem nicht mehr zu denken, ganz langsam arbeitet sich die sympathische Athletin gemeinsam mit ihren Ärzten und Trainern etappenweise zurück in das ägliche Leben. Denn der Leistungssport ist es, in den die Sportsoldatin zurückkehren möchte – der große Traum ist jener einer Olympia-Teilnahme im kommenden Jahr bei den Spielen in Paris.
Auch bis zu einer möglichen ersten Teilnahme an einem Diamond-League-Meeting von Alina Kenzel wird noch einige Zeit vergehen. Am 5. Mai jedenfalls startet die Elite-Serie in Doha in die neue Saison und wird aller Voraussicht nach auch einen deutschen Rückkehrer begrüßen dürfen. Johannes Vetter arbeitet nach einjähriger Zwangspause intensiv an seinem Comeback und plant in der katarischen Hauptstadt erstmals wieder einen Speerwurf auf Wettkampfebene. Eine durchaus positive Nachricht für diese besondere WM-Saison, der Erfolgsgeschichten gut zu Gesicht stehen würden.
Kommen Sie gut durch die Woche!
Alexander Dierke