Köln, 14. Mai
Liebe Leserinnen und Leser,
verspüren Sie auch schon Vorfreude auf die anstehenden Europameisterschaften? Nur noch knapp drei Wochen sind es, bis am 7. Juni in Rom die kontinentalen Titelentscheide beginnen. Unfassbar, wie schnell die Zeit vergeht! Die Enttäuschungen der WM in Budapest sind inzwischen beinahe ein Dreivierteljahr her, Zeit also, den Blick auf die Zukunft zu richten. Wenn man dieser Tage mit deutschen Athleten spricht, ist zu spüren, dass sie alle gewillt sind, es in dieser Saison besser zu machen als in der Vergangenheit. Wenngleich eine ausreichende Motivation der DLV-Sportler wohl nie das Problem war. Anders sieht es in puncto Fokussetzung aus. Es ist irgendwo verständlich, dass in einem Jahr wie diesem die Olympischen Spiele im Mittelpunkt stehen – schließlich wollen in Paris alle Athleten bestmöglich performen. Doch die EM kann zuvor einen wichtigen Beitrag zur Stimmung in der nationalen Leichtathletik-Welt beitragen. Denken Sie doch noch mal zurück an München 2022: Was war das für eine Euphorie, die entfacht wurde – nur zwei Wochen nach dem Desaster in Eugene. Bei mir ist die Vorfreude auf diese bevorstehende EM jedenfalls groß, und ich hoffe durchaus auf eine Signalwirkung. Ein wenig Werbung in eigener Sache würde der Leichtathletik sicherlich nicht schaden. Bereits ordentlich auf sich aufmerksam gemacht hat Siebenkämpferin Sophie Weißenberg. Im vergangenen Jahr landete die sympathische Athletin in Budapest auf Rang sieben – und war damit eine der besten Deutschen bei der WM. Doch seitdem ist viel passiert. Im Herbst entschied sich Weißenberg zu einer Fuß-OP und kämpfte sich über den Winter im Training Stück für Stück zurück. Nun ist die 26-Jährige bereit für die Saison. Vor Rom geht es für sie am kommenden Wochenende nach Götzis, nach Rom soll dann auch ihre Reise in Paris enden. Was das für sie bedeuten würde, verrät sie im Interview in der aktuellen Leichtathletik-Ausgabe.
Alexander Dierke