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The Skolimowska Memorial Continental Tour Gold meeting in Chorzow Johannes Vetter The Skolimowska Memorial Continental T

Foto: Imago Images

Weiter, immer weiter

Köln, 8. September 2020

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Johannes Vetter ist in dieser Saison ein mehr als gefragter Gesprächspartner. Nach der Corona-Pause gewann der Mann der LG Offenburg sieben von acht Wettkämpfen und ließ die Konkurrenz oftmals meterweit zurück. In unserem Gespräch am Freitag hat er mich hinter die Kulissen seines Erfolgs blicken lassen und unter anderem davon berichtet, wie er mit Druck umgeht. Außerdem ging es um sein Fernziel – den Weltrekord. Als wir sprachen, war die Bestmarke von Jan Zelezny aus dem Jahr 1996 (98,48 m) für den deutschen Meister noch mehr als vier Meter weit entfernt. Vetters Bestleistung lag seit 2017 bei 94,44 Metern. Doch nur zwei Tage später änderten sich die Verhältnisse. Mit grandiosen 97,76 Metern hat der 27-Jährige am Sonntag im polnischen Chorzow seine alte Bestweite und damit auch den deutschen Rekord um satte 3,32 Meter übertroffen. Plötzlich ist er dem Weltrekordwurf des Tschechen Zelezny bis auf 72 Zentimeter nahegekommen. Jetzt sind sogar die „heiligen“ 100 Meter wieder ein Thema. Diese hat mit Uwe Hohn erst ein einziger Werfer in der Geschichte übertroffen. 104,80 Meter warf der Deutsche 1984 damals noch den alten Speer im Berliner Jahnstadion. Nun lässt Johannes Vetter mit seinen herausragenden Leistungen Sport- und Speerwurf-Fans wieder von den 100 Metern träumen. Auch wenn der Speerwerfer in diesem Sommer als einziger „Über-90-Meter-Werfer“ weltweit eine einsame Show bietet, ist diese Show doch ähnlich faszinierend wie Armand Duplantis‘ Annäherungen an den Freiluft-Weltrekord, meint

David Stoll