Köln, 20. März 2019
Etwas mehr als eine Woche ist es her, dass sich das IAAF Council in Doha zusammen gesetzt und weitere Änderungen beschlossen hat, die den Prozess beschleunigen sollen, die Leichtathletik wieder relevanter zu machen. Eine Entscheidung, die dort getroffen wurde, wiegt besonders schwer. Diese hat der Weltverband in seiner Mitteilung allerdings ziemlich gut versteckt und als nur als einen von mehreren Unter punkten aufgeführt: Ab 2022 sollen die Strecken der Geher nicht mehr 20 und 50 Kilometer lang sein, sondern es sollen zwei neue Streckenlängen gewählt werden. Zur Auswahl: 10, 20, 30 und 35 Kilometer.
Als Grund nennt der Weltverband, dass die Disziplin fernsehtauglicher und für neue Athleten interessanter werden soll. Viele Geher waren im Vorfeld gegen die geplante Entscheidung Sturm gelaufen, am Ende konnten sie den Beschluss jedoch nicht verhindern. Ihre Argumentation: Ausdauer ist unser Faustpfand, die 50km Strecke ein Alleinstellungsmerkmal der Disziplin. Beide Argumentationen sind nachvollziehbar. Fakt ist, dass die Zahlen von Athleten, die über 50 Kilometer antreten, alarmierend gering sind. Im vergangenen Jahr erbrachten gerade einmal 205 Männer und 92 Frauen eine Leistung, die Eingang in die Weltbestenliste fand. Fakt ist aber auch, dass der Weltverband eine solche Entscheidung viel offener kommunizieren muss. Eine so einschneidende Änderung ist dem Weltverband nicht mal eine eigene Pressemitteilung wert. Das ist es, worüber sich die Geher wirklich Sorgen machen können, meint
Daniel Becker