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Leichtathletik Berlin 13.09.2020 ISTAF Berlin Max Heß (GER) Hess Dreisprung *** Athletics Berlin 13 09 2020 ISTAF Berlin

Foto: Imago Images

Wir können Krise

Köln, 15. September

Liebe Leserinnen und Leser, diese Saison hätte schlimmer kommen können. Ich hatte sie schlimmer erwartet. Damit beziehe ich mich überhaupt nicht auf sportliche Leistungen, sondern schlicht auf die Umsetzung sportlicher Wettkämpfe. „Da sind wir mit einem blauen Auge davongekommen“, bilanzierte DLV-Präsident Jürgen Kessing im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Recht hat er. „Es war wichtig, dass unsere Sportart auch Krise kann.“ Krise konnte die Leichtathletik wirklich gut. Dank Konzepten, Hygiene- und Abstandsregelungen. Gerade die Leichtathletik, also der Sport, bei dem wohl anteilig die meisten Athleten zum selben Zeitpunkt im Stadion oder zumindest in unmittelbarer Nähe sind. Ging trotzdem gut. So hatten wir immerhin noch eine Deutsche Meisterschaft und zum ­Abschluss des nationalen Sportjahres das ISTAF mit 3.500 Zuschauern. Das ist die eine Seite. Dann kommen die Sportler. Ich habe niemanden erlebt, der durch die Corona-bedingte Pause plötzlich viel langsamer war, plötzlich nicht mehr werfen oder springen konnte. Im Gegenteil. Der 97-Meter-Wurf von J­ohannes ­Vetter in einer wohlgemerkt technischen Disziplin, die in der Lockdown-Phase kaum zu trainieren war, ist nicht nur ein Statement, sondern auch ein Symbol für die professionelle Einstellung der ­deutschen Athleten, die auch während der Corona-Hochphase ihre eigenen Trainings­wege gefunden haben. Diese sportlichen Leistungen sind die andere Seite. Beide zusammen haben es ermöglicht, das Beste aus dieser Saison rauszuholen.
Danke sagt

Jonas Giesenhagen