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2018 IAAF World Indoor Championships Day 2 Mar 2nd

Bild: Getty Images

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Köln, 3. April 2019

Es war eigentlich nur eine kleine Randnotiz in der Nachrichtenwelt der Leichtathletik, dennoch dürften einige Topathleten beim Lesen mit den Ohren geschlackert haben. In der vergangenen Woche hat der österreichische Leichtathletik-Verband ÖLV bekannt gegeben, wie er seine Athleten im Falle des Medaillengewinns bei den anstehenden Weltmeisterschaften in Doha und den Olympischen Spielen in Tokio entlohnen will – nämlich ziemlich üppig. Das bot die Möglichkeit für interessante Vergleiche. Zum Beispiel: Wird ein Österreicher oder eine Österreicherin bei der WM in Doha Dritter oder Dritte wird, darf er oder sie sich über 25.000 Euro freuen – und bekommt damit 5.000 Euro mehr als deutsche Olympiasieger (!) bei den letztjährigen Olympischen Winterspielen. Sollte es einem Österreicher oder einer Österreicherin gar gelingen, 2020 in Tokio Olympiagold zu gewinnen, winkt ihm oder ihr eine Prämie von 205.000 Euro. Ein Schelm, wer bei diesen Zahlen daran denkt, die Nationalität zu wechseln.

Natürlich kommt der Ansporn nicht von ungefähr: Seit Stephanie Graf 2000 in Sydney Silber über 800 Meter gewonnen hat, warten die Österreicher auf olympisches Edelmetall. Da sind die Voraussetzungen in der deutschen Leichtathletik schon etwas anders. Den Satz von Gregor Högler, Sportdirektor des ÖLV, dürfte aber durchaus auch für den Spitzensport in Deutschland gelten: „Wir müssen den Athleten etwas bieten.“ Das meint auch

Daniel Becker