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Protest against Tokyo Olympics People protest around Heiwadai Athletic Stadium in Fukuoka, southwestern Japan, on May 11

Foto: Imago Images

Zwei Welten

Köln, 18. Mai

Liebe Leserinnen und Leser, zwei ­Welten, die aufeinandertreffen. Gemeint ist damit nicht die derzeitige Impfsituation in Deutschland, obwohl auch dies hervorragend passen würde. Nein, gemeint sind die verschiedenen Lager der Olympia-­Befürworter und -Gegner. 80 Prozent der japanischen Bevölkerung sind laut der jüngsten repräsentativen Befragung gegen eine Austragung der Spiele – 80 Prozent! Schwierig, eine solche Mehrheit zu überhören. Möchte man meinen. Kann man aber. Denn längst ist alles geplant. Unter Pandemiebedingungen natürlich. Da kann der Druck noch so groß werden, die Konzepte stehen, die Spritzen sind schon aufgezogen, damit es endlich losgehen kann. Der größte Trumpf des IOC: Es hat die Sportlerinnen und Sportler auf seiner Seite. Nur sie sind diejenigen, die genug Druck ausüben könnten, um eine erneute Verlegung von Olympia herbeizuführen. Doch solange sich das IOC seiner Aushängeschilder sicher sein kann, wähnt sich der Ringe-Orden auf der sicheren Seite. Völlig zu Recht übrigens. Sport und Politik gehen zumindest bei dem Thema Hand in Hand, da können die Aufstände der Bevölkerung noch so groß sein. Natürlich werden auch wir weiterhin beide Seiten zeigen und darüber berichten. Dabei ist es aber keine wirkliche Frage, wer am längeren Hebel sitzt und sich letztendlich auch durchsetzen wird. Schön wäre natürlich, wenn es noch eine Annäherung gäbe. Doch zurzeit erleben wir bei der Thematik eher eine Spaltung. Schade, denn das ist sicherlich nicht das, wofür Olympische Spiele grundsätzlich stehen. Meint

Jonas Giesenhagen