Köln, 24. Oktober
Liebe Leserinnen und Leser,
es beginnt die Zeit, in welcher die herausragenden Leistungen der vergangenen Monate noch einmal gebührend gewürdigt werden. Der Dachverband European Athletics macht mit der Wahl seiner europäischen Leichtathleten des Jahres traditionell den Anfang – so auch in dieser Saison. Im Vergleich zum Vorjahr geändert hat sich jedoch nichts. Die Niederländerin Femke Bol und der Norweger Jakob Ingebrigtsen haben vielmehr ihre Titel verteidigt. Das mag auf den ersten Blick wenig „einfallsreich“ wirken, sind neue Namen, die in die Geschichtsbücher dieser Preisverleihung aufgenommen werden, doch immer etwas Schönes. Für die entsprechenden Athleten, wie auch die Fans. Doch in diesem Jahr waren es schlicht die beiden Lauf-Asse Bol und Ingebrigtsen, welche erneut überragten. Vielmehr noch waren sie es, die ihre Leistungen der vorherigen Saison abermals deutlich pulverisierten. Dreimal WM- Gold, ein Weltrekord und sechs Europarekorde heimsten beide in Summe ein. Mit einer teils beeindrucken Dominanz. Und: Beide sind nach Niederlagen in Budapest (Bol mit der Staffel, Ingebrig- tsen über 1.500 Meter) nur noch stärker zurück gekommen. Das spricht für sich. Gewählt wurden im litauischen Vilnius auch die Rising Stars. In diesem Jahr sind das Hochspringerin Angelina Topic und Weitspringer Mattia Furlani. Doch auch aus deutscher Sicht haben sich in dieser Saison drei Talente in den Vordergrund gespielt: Hürdensprinterin Rosina Schneider, Mittelstrecklerin Jolanda Kallabis und Siebenkämpferin Sandrina Sprengel. Sie entfachen inmitten der deutschen Leistungskrise berechtigte Euphorie – und: Es macht einfach Spaß ihnen zuzuschauen. Die Geschichte ihres Aufschwungs beleuchten wir in dieser Ausgabe genauer.
Alexander Dierke