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World Athletics Indoor Championships; Glasgow, 01.03.2024 OGUNLEYE, Yemisi (GER) kann ihre Silbermedaille im Kugelstosse

Foto: IMAGO / Beautiful Sports

Hoffnungen geweckt

Köln, 6. März

Liebe Leserinnen und Leser,
drei Tage lang haben die Athletinnen und Athleten bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Glasgow alles gegeben und sich selbst und den Fans ein würdiges Ende dieser Indoor-Saison geboten. Für den DLV, der nur mit einem siebenköpfigen Team nach Schottland reiste, ist insgesamt ein positives Fazit zu ziehen. Endlich mal wieder. Eine Silbermedaille und drei vierte Plätze sind auch deshalb ordentlich, weil vor allem die Kandidaten, die für diese Resultate verantwortlich waren, Hoffnungen für die Zukunft wecken. Allen voran: Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye. Die Newcomerin steigerte sich abermals deutlich gegenüber ihrer bisherigen Saisonbestleistung aus Nordhausen und ist in Glasgow in den Kreis der 20-Meter-Stoßerinnen emporgestiegen. Eine Entwicklung, die begeistert und der ein tiefer Glaube an sich selbst zugrunde liegt. Ogunleye wurde in ihrer bisherigen Karriere schon vor so manche Herausforderung gestellt, doch aufgegeben hat die 25-Jährige nie. Weil sie stets die notwendige Zuversicht verspürt hat. Und diese nun endgültig in Zählbares umgemünzt hat: Ihre 20,19 Meter sind das erste deutsche Ergebnis mit einer 20 vor dem Komma seit 2018. Die Weite ist ein Inbegriff von absoluter Weltklasse – das wird auch deutlich, wenn man sieht, dass eine Weltmeisterin wie Chase Jackson mit relativ großem Abstand hinter der DLV-Athletin landet. Ogunleye ist eine Hoffnungsträgerin für die Zukunft. Das ist eine gute Nachricht, wie auch, dass die Weitspringer Mikaelle Assani und Simon Batz sowie Christina Honsel in Glasgow ebenfalls gute Leistungen abliefern.
Dennoch sind es nur Hallen-Weltmeisterschaften gewesen, die Priorisierung liegt seit jeher stets auf der EM und Olympia. Die wahren Herausforderungen kommen im Sommer – in gewisser Weise für eine Yemisi Ogunleye, aber besonders für die deutsche Leichtathletik als solche.

 

Alexander Dierke