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IOC chief Bach, Japan PM Suga Japanese Prime Minister Yoshihide Suga (R) and International Olympic Committee President

Foto: Imago Images

Voreilig

Köln, 17. November,

Liebe Leserinnen, liebe Leser, guten Mutes haben sich IOC-Präsident Thomas Bach und der japanische Ministerpräsident Yoshihide Suga bei einem Treffen in Tokio der Öffentlichkeit präsentiert. Handrücken an Handrücken posierten die beiden mit Mund-Nasen-Schutz, um mitzuteilen, dass die Planungen für Olympia normal vonstattengehen. Eine Szene, die zeigen soll, dass die mächtigen Männer an der Spitze des Ringe-Ordens die Lage im Griff haben. Haben sie natürlich nicht. Die Pandemie richtet sich weder nach dem IOC, noch lässt sie sich in irgendeiner Form planen. Athletinnen und Athleten sollen geimpft werden, auch mit Zuschauern wird geplant. Ich kann die Situation in Tokio nicht beurteilen, da ich nicht vor Ort war, aber offenbar ticken die Uhren dort etwas anders. Dazu passt die Aussage von Suga, die Spiele sollten als Beweis stattfinden, dass „der Mensch das Virus besiegt hat.“ Wow. Sind wir wirklich schon so weit? Offenbar lassen sich die Verantwortlichen durch die vagen Impfstoff-Versprechungen so sehr beflügeln, dass die Realität dabei zunächst mal außer Acht gelassen wird. Man wolle zudem zusehen, dass die Athleten allesamt geimpft werden. Eine Wunschvorstellung des IOC und der japanischen Regierung, der gewiss nicht jeder Sportler nachkommen wird. Was droht, ist das gleiche Unheil wie in diesem Jahr. Bis zum letztmöglichen Zeitpunkt (oder sogar darüber hinaus) wird eine heile Welt vorgespielt, ehe die Situation neutral bewertet wird. Wäre schön, wenn Bach und Co. dieses Mal weiser entscheiden würden. Hofft,

Jonas Giesenhagen