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Blauer Brief – für wen?

Bild: Getty Images

Blauer Brief – für wen?

Köln, 4. August 2016

„Wir alle kennen Robert Harting, nicht jeden seiner Sprüche darf man auf die Goldwaage legen. Er haut halt gern mal einen raus und überschreitet dabei gelegentlich die Grenzen von Geschmack und Anstand.“ So äußerte sich am Wochenende Michael Vesper, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) – ganz und gar nicht glücklich über die Aussagen, die der Diskuswerfer in der Vorwoche über IOC-Chef Dr. Thomas Bach getätigt hatte und die er im Interview mit Leichtathletik (Seite 4-5) erneuert. Es ist gutes Recht von Michael Vesper, Kritik an an der Kritik zu üben, es ist vielleicht sogar seine Pflicht.

Beim Lesen seiner Aussage kam mir ein Bild in den Kopf: Robert Harting als Schüler, einer, der ab und an Ärger macht, der aber bei Sportwettkämpfen auf ganz andere Art und Weise „halt gern mal einen raushaut“ und die Schule dann hervorragend repräsentiert. Daneben: Michael Vesper als Lehrer, der oben stehenden Satz in Roberts Notizheft schreibt und den Jungen mit erhobenem Zeigefinger ermahnt, den Eintrag im Büchlein von den Eltern signiert zur nächsten Stunde unaufgefordert vorzuzeigen. Da schon bald das größte Schulsportfest des Jahres ansteht, ist das Thema damit vorerst vom Tisch. Es wäre schön, nach den Sommerferien noch einmal darüber zu sprechen – Herr Lehrer Vesper mit Schüler Robert und dem Herrn Direktor – wer das ist, können Sie sich sicherlich denken, meint

Daniel Becker

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