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Weltklasse Zürich brachte nicht die Leichtathletik zu den Leuten, sondern umgekehrt: die Leichtathletik zu den Leuten. (Foto: Urs Jaudas)

Foto: Imago Images

Raus in die Stadt

Köln, 13. September

Liebe Leserinnen und Leser,
das war sie also. Die Freiluftsaison hat ihren letzten Höhepunkt erreicht. Die Diamanten sind im großen Finale vergeben. Bei einem Event, das ausgesprochen attraktiv mitten in der Zürcher Innenstadt an prominentester Stelle ausgetragen wurde, gab es für die Zuschauer Stars zum Anfassen und Events zum Tingeln. Wie auf einem Markt folgte quasi räumlich Wettbewerb auf Wettbewerb, eingefasst von einem Laufrund, das auch um die Zuschauer herumführte. Nicht nur die besten und für Leichathletik-Veranstaltungen fast schon kuriosesten Austragungsplätze, sondern auch jede Menge sportliche Highlights vor historischer Kulisse gab es für die Zuschauer zu bewundern. Vor dem Opernhaus schraubten sich die Höhenjäger gen Himmel und lieferten hoch konzentrierte Wettkämpfe im Diamond-League-Finale ab, während Energieexplosionen der Kugelstoßer weltrekordverdächtig weit die schwere Kugel fliegen ließen.

Weltklasse Zürich war ein Zuschauerereignis, das Spitzenleistungen bot und im Letzigrund-Stadion schließlich in Jahresweltbestleistungen auf der Bahn mündete. Das Abschneiden der vier deutschen Teilnehmer war dabei nicht der Rede wert, zu stark war die internationale Konkurrenz, zu sehr verfehlten sie ihre besten Leistungen, aber auch zu groß war die Sehnsucht nach Regeneration. Die Saison der deutschen Athletinnen und Athleten befindet sich nach der EM im Ausklang. Aber auch das war natürlich kurios, dass andere Athleten nach der fordernden Saison in Zürich ihre beste Leistung abriefen.

Den Spitzenathleten mögen nun erholsame Wochen gegönnt sein.

Jonas Giesenhagen