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Leichtathletik, Deutsche Leichtathletik-Hallenmeisterschaften2020 , Hallen DM 2020 , 22.-23.02.2020, Arena Leipzig, Mala

Foto: Imago Images

Die Nächste, bitte!

Köln, 2. Juni,

Liebe Leser,

Nach Konstanze Klosterhalfen und Gina Lückenkemper wagt nun also auch
die Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo den Schritt in die USA und trainiert künftig in Houston mit Carl Lewis. Die Möglichkeit, mit einem der größten Athleten der Leichtathletik zusammenzuarbeiten, ist zweifelsohne verlockend und sicher auch eine einmalige Chance.
Aber der Zeitpunkt kommt doch sehr überraschend und wirft Fragen auf. Fragen darüber, ob Deutschland in der Leichtathletik den Anschluss verloren hat. Immerhin wurde Mihambo hierzulande in die absolute Weltklasse geführt. Doch das reicht der 7,30-Meter-Springerin nicht. Vor allem menschlich wolle sie sich weiterentwickeln – sie, die reisen zu ihren Hobbys zählt und jede Möglichkeit zur Horizont­erweiterung nutzt. Wenn dann auch noch eine der größten Legenden der Leichtathletik für eine Zusammenarbeit zur Verfügung steht, ist der Schritt durchaus nachvollziehbar.
Doch nicht für den DLV. Der Verband zeigte sich getroffen, reagierte kühl und schnippisch. Man habe ­Mihambo mehrere Betreuungsmöglichkeiten aufgezeigt und könne sie eben nicht aufhalten.
Doch, das hätte man! Wenn man Mihambo als die Ausnahmesportlerin behandelt hätte, die sie nun mal ist. Wenn man ihr besondere Möglichkeiten aufgezeigt hätte, wie sie nur Sportlerinnen ihres Kalibers bekommen. Doch der DLV hat dies verschlafen und „verliert“ die nächste Top-Athletin an die USA. Aus Mihambos Sicht ein verständlicher Schritt, zu dem man sie nur beglück­wünschen kann, meint

Jonas Giesenhagen