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Meeting of Paris - Diamond League

Bild: Getty Images

Diskussion auf drei

Köln, 05. Juli 2018

Um ein ganz besonderes Thema in der Leichtathletik war es in den vergangenen Monaten ziemlich ruhig geworden: die Weltrekorde. 2017 war Mary Keitany mit ihrer Bestmarke im Frauenlauf-Marathon die einzige Athletin, die einen neuen Freiluft-Weltrekord aufstellte, während im Olympiajahr 2016 gleich vier Athleten neue Bestmarken erzielten: Wayde van Niekerk (400 m), Anita Wlodarczyk (Hammerwurf), Almaz Ayana (10.000 m) und Kendra Harrison (100 m Hürden). Immer wurde im Anschluss die Frage gestellt, ob eine solche Leistung sauber erbracht werden könne – sie musste gestellt werden. Das Misstrauen springt, läuft und wirft immer mit, doch nie drängt es sich so weit in den Vordergrund, wie wenn ein neuer Weltrekord aufgestellt wird.

Gut möglich, dass es bald wieder so weit ist. Am Wochenende zeigten gleich drei Athleten, dass sie in der Lage zu sein scheinen, Uralt-Bestwerte zu knacken: Abderrahman Samba, Juan Miguel Echevarria und Caster Semenya. Samba und Echevarria sind Emporkömmlinge, die in diesem Jahr zum ersten Mal überhaupt um Siege auf höchstem internationalen Niveau kämpfen. Caster Semenya hingegen ist seit Langem in der Weltspitze und aufgrund der Hyperandrogenismus-Debatte wie kaum eine andere Leichtathletin im Fokus der Medien. Ein Weltrekord von ihr würde wohl die größte Aufmerksamkeit erzeugen. Es ist sicher und es ist richtig, dass im Falle neuer Weltrekorde die Diskussionen kommen. Wichtig ist, wie wir sie führen. Und wie viel wir aus den Diskussionen der Vergangenheit gelernt haben, meint

Daniel Becker