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Bild: imago/ Beautiful Sports

Hintertür-Politik

Köln, 10. Juli 2018

Auch 2018 führen die Nominierungen des DLV für ein Großereignis wieder zu Diskussionen. Neu in diesem Jahr ist, dass der Verband schon vor den Deutschen Meisterschaften eine erste umfangreiche Nominierungsliste veröffentlicht hat. Der Sinn dahinter: Nominierte Athleten sollen sich in Ruhe auf die EM vorbereiten können – ohne den Druck, bei der DM in Nürnberg noch abliefern zu müssen. Was wie eine nachvollziehbare Idee klingt, hat sich jedoch längst als Fehlgriff herausgestellt. Begründungen für die Nominierungen blieben fast komplett aus, die Nominierungsrichtlinien, die eigentlich einen nachvollziehbaren Leitfaden darstellen sollen, wurden erneut zu unkonkret formuliert. In Sachen Nominierungsangelegenheiten betreibt der DLV Hintertür-Politik. Ein Eindruck, der verstärkt wird, wenn man den Fall von Langstreckenläufer Philipp Pflieger betrachtet. Der hat zwei Normen erfüllt, wurde aber – trotz seines Wunsches, über beide Strecken zu starten – nur für eine Strecke nominiert. Der vom Verband dafür angeführte Grund (im Laufbereich werden Doppelstarts nur bei „begründeten Medaillenchancen“ genehmigt) ist nicht in den Nominierungsrichtlinien festgeschrieben, sondern wurde erst nachträglich mitgeliefert.

Und so hat es der DLV nach den chaotischen Nominierungen der vergangenen Jahre erneut verpasst, für Transparenz und klare Verhältnisse zu sorgen. Wenn nach Veröffentlichung einer Liste, die für Klarheit sorgen soll, mehr Fragen offen sind als vorher, dann ist mal wieder einiges schief gelaufen, meint

Daniel Becker