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Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften; Braunschweig, 08.08.2020 Mit Maske: Trainer Dierk Feyerabend (links) und sein S

Foto: Imago Images

Jetzt wird es unangenehm

Liebe Leserinnen und Leser,
glauben Sie, mir macht es Spaß, hier jede Woche von steigenden Infektionszahlen zu schreiben? Ich würde dieses Thema, genau wie Sie, endlich gerne hinter mir lassen. Kann ich aber nicht, wenn man ständig durch das Masketragen und nahezu in jedem Gespräch an das Thema Corona erinnert wird. Besser hat es der Sport gemacht. In den letzten Monaten konnten die Leichtathletik, der Fußball und auch die Tennis-Tour der Damen und Herren das Thema beiseite schieben. Man hatte den Eindruck, der Sport erschafft sich seine eigene Welt. Häufig war es ja auch so. Um jegliches Risiko zu vermeiden, waren die Sportler zeitweise in einer „Bubble“. Sie sahen sich also nur untereinander, durften Hotels nicht verlassen und wurden regelmäßig getestet. Und jetzt? Ich glaube nicht, dass der Sport so unbeschadet durch den Winter kommt. Das heißt nicht, dass nun jeder Sportler gleich an COVID-19 erkrankt, wohl aber, dass der Sport sich nicht so einfach seine eigene Welt bauen kann. Uns betrifft das in der Leichtathletik weniger, da Wettkämpfe im Winter selten sind. Wer blickt da noch durch, wenn in Köln – einer Stadt, die als Risikogebiet eingestuft wurde – ein Tennisturnier mit 1.000 Zuschauern ausgetragen wird und gleichzeitig eine Reisewarnung für eben diese Region besteht? Auf Athleten werden noch mehr (Reise-)Strapazen zukommen, es wird Absagen in letzter Sekunde geben und die Planbarkeit geht gegen Null. Klingt blöd, aber derzeit sollten wir uns freuen, dass die Saison in der Leichtathletik vorbei ist. Meint,

Jonas Giesenhagen