Blog

Offene Fragen

Foto: Getty Images

Offene Fragen

Köln, 25. August 2016

Am vorletzten Tag der olympischen Spiele, kurz bevor es in Deutschland in die Nacht ging, sagte ein Mann im deut- schen Fernsehen viel Wahres über das, was in den Tagen zuvor immer mehr zur Gewissheit geworden war. Pastor Alfred Buß wetterte im „Wort zum Sonntag“ über das IOC und die olympische Idee, die in ihren Grundfesten erschüttert worden war. Und Recht hat der Mann. Das IOC schaffte es bis zum Ende der Spiele nicht, die Bilder der „Dopingdulder“ und „Schönredner“ zu entzerren geschweige denn zu korrigieren. Da wird vom obersten Chef des IOC, dem deutschen Thomas Bach, bis zur letzten Sekunde propagiert, wie sehr ihn die bunte Welt der diesjährigen Spiele begeistert habe und wie viel Olympia den Carioca gebracht habe.

Auch Russland und das damit verbundene Thema Doping, welches auch die Leichtathletik betrifft, wird bis zum Ende schöngeredet. Ein Imageschaden erster Güte ist die Folge. Ein Fragezeichen kann man sicherlich auch hinter das Abschneiden vieler DLV-Athleten setzen, denen nun aufgrund ausgebliebener Medaillen und starkem Leistungsknick nun etwas Ungemach droht – zumindest, was die Trainergilde angeht. Grundlegende Umstrukturierungen hat hier DLV-Präsident Clemens Prokop angekündigt, um diese mögliche Baustelle auf dem Weg zu mehr Erfolg zu beheben. Die Anzahl der Baustellen scheint jedoch größer – wie geht man beispielsweise mit der Sportförderung um, wie mit der Zielsetzung für das nächste Großereignis im eigenen Land, die EM 2018 in Berlin? Guter Rat wird teuer sein in der Aufarbeitung der Spiele von Rio, meint

Ralf Kerkeling

a003_ALK2016_Edi