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Leichtathletik Berlin 02 09 2018 ISTAF Stadionfest Diskus Herren M°nner Robert Harting GER Jubel n

Bild: imago/ Camera 4

Abschied mit Glück

Köln, 5. September 2018

Die deutsche Leichtathletik ist am Sonntag mit dem Abtritt von Robert Harting ein Stück ärmer geworden. Diese Erkenntnis bleibt, auch wenn der Diskuswerfer in den frühen Jahren seiner Karriere nicht ausschließlich durch Leistung, sondern auch durch Extravaganzen auf sich aufmerksam gemacht hatte. Einige davon wurden ihm zu Recht übel genommen. Hartings Ausfälle früherer Zeiten sind mit dafür verantwortlich, dass er seit Jahren auch Menschen ein Begriff ist, die sich sonst nicht für die Leichtathletik interessieren. Ein solch großes Interesse ist die Basis für große Geschichten – egal, wie sie geschrieben sind. Hartings Geschichte der letzten Jahre ist eine der Läuterung. Oder anders: eine der glaubhaften Läuterung. Sie endete am Sonntag mit einem Happy End. Der Olympiasieger geht als ein Sympathieträger, als einer, zu dem nicht nur seine Fans, sondern auch andere Athleten aufschauten. In diese Rolle ist er in den letzten Jahren hineingewachsen, und diese Rolle wird auf Anhieb kein anderer – und auch keine andere – erfüllen können.

Die deutsche Leichtathletik hat Glück, dass Robert Harting zu einer Zeit geht, in der viele neue, hoffnungsvolle Gesichter die Szene prägen. Sie hatte aber auch das ebenso großes Glück, viele Jahre lang mit und durch die Galionsfigur Robert Harting zu überleben – in guten wie in schlechten Harting-Zeiten, meint

Daniel Becker