Blog

Sportreförmchen

Bild: Getty Images

Sportreförmchen

Köln, 22. November 2016

Was waren das eigentlich noch für Zeiten, als es gegen Ende des Jahres in der Leichtathletik immer ein bisschen ruhiger wurde? Nicht so 2016. Das Thema Doping ist weiter allgegenwärtig, die Gebrüder Harting gehen getrennte Wege, und nicht zuletzt steht ein Thema auf der Agenda, das die Zukunft des Leistungssports in Deutschland im Allgemeinen und der Leichtathletik im Speziellen mitbestimmen wird: die geplante Sportreform, die am 3. Dezember in Magdeburg verabschiedet werden soll.

Müsste die Sportreform bei Facebook einen aktuellen Beziehungsstatus angeben, sie würde um den Status „Es ist kompliziert“ wohl kaum herum- kommen. DOSB-Chef Alfons Hörmann kämpft an zwei Fronten. Auf der einen Seite ist er enttäuscht über die Einstellung einiger Bundestrainer zur Reform, die sich, so sein Vorwurf, in weiten Teilen gar nicht mit dem Konzept auseinandergesetzt haben. Dann versucht er, Trainern und Verbänden die Einführung der sogenannten Potenzialanalyse-Kommission schmackhaft zu machen – eine Schlüsselstelle im neuen Reformpapier, die für die neu angestrebte Effektivität in der Sportörderung stehen soll. Und dann wird bekannt, dass der Bund bereit ist, für diese Kommission ganze 700.000 Euro zur Verfügung zu stellen.

Einen Betrag also, mit dem sich ein – zugegeben sehr schönes – Einfamilienhaus bauen lässt. Aber mit Sicherheit kein Betrag, mit dem man die Spitzensportförderung zurück in die richtigen Bahnen lenkt. Schon verständlich, dass es sich unter diesen Umständen auch als DOSB-Chef nicht immer leicht arbeiten lässt, meint

Daniel Becker

Daniel_Becker_DJV