Köln, 1. August
Liebe Leserinnen und Leser,
wie tickt eigentlich eine der größten derzeitigen Medaillenhoffnungen im DLV-Team? Und wie am besten umgehen mit dem dementsprechend geäußerten Erwartungsdruck der Öffentlichkeit? Fragen, die mich persönlich bei einer deutschen Athletin aktuell ganz besonders interessiert haben: Kristin Pudenz. Die Athletin des SC Potsdam besticht nicht nur mit ihrer Weltklasse im Diskuswurf, sondern darüber hinaus auch mit ihrer sympathischen Art abseits des Sports. Im exklusiven Interview hat uns die 30-Jährige Einblicke in ihren Entwicklungsprozess als Spitzensportlerin gewährt und scheint für die Titelkämpfe in Budapest mehr als gewachsen. Nicht nur hat Pudenz in der Aufarbeitung ihrer enttäuschenden Final-Platzierung (Rang elf) im vergangenen Jahr in Eugene gelernt, mit Niederlagen umzugehen, sondern diese vielmehr ins Positive umzumünzen. In dieser Saison könnten die Vorzeichen für eine Medaille bei der fünfmaligen Deutschen Meisterin kaum besser sein. Das gilt bekanntlich leider derzeit für die meisten deutschen Disziplinen nicht, vor allem die Attraktivität der Leichtathletik müsse für junge Athleten wieder gesteigert werden, teilt Pudenz auch dazu ihre Gedanken.
In Budapest wird sich in knapp zweieinhalb Wochen mit aller Deutlichkeit zeigen, wo die deutschen Athleten derzeit tatsachlich stehen. Der Oualifikationszeitraum dafür endete am 30. Juli, in den kommenden Tagen wird der DLV die letzten WM-Fahrer nominieren Dahei sein werden dann neben Pudenz auch Diskus-Kollegin Claudine Vita und Stabhochspringer Oleg Zernikel – beide sicherten sich das begehrte Ticket mit ihren Auftritten bei den True Athletes Classics in Leverkusen.
Alexander Dierke