Köln, 22. August
Liebe Leserinnen und Leser,
die WM ist in vollem Gange und lieferte an den ersten drei Wettkampftagen bereits so manche hochkarätige Entscheidungen. Pünktlich vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe stand am Montagabend noch das heiß erwartete 100-Meter-Finale der Frauen an. Bereits zuvor waren die Augen aus deutscher Sicht im Halbfinale auf Gina Lückenkemper gerichtet, groß war ihr Traum vom ersten WM-Finale. Ein Unterfangen, welches mit einer Zeit von 11,18 Sekunden nicht aufgehen sollte. Durchaus schade, besaß die Berlinerin ob ihrer bislang starken Saison im Vorfeld die Chance dazu. Im Finale sorgte dann wiederum die US-Amerikanerin Sha’Carri Richardson mit einer fulminanten Leistung (10,65 s) für einen überraschenden Sieg. Es war bereits die fünfte Goldmedaille für die USA bei der noch jungen WM, beeindruckend waren zuvor etwa auch die Leistungen von Sprinter Noah Lyles und Kugelstoßer Ryan Crouser. Es ist abermals ein starkes Bild, welches das Standing der Vereinigten Staaten in der Weltelite untermauert, die bereits in Eugene das medaillenstärkste Team gestellt hatten.
Die deutsche Equipe steht hingegen bislang noch ohne Edelmetall da. Sicher, das war irgendwo zu erwarten, und doch hofft man auf die ein oder andere Überraschung. Lichtblicke lieferten vor allem aber Geher Christopher Linke und Siebenkämpferin Sophie Weißenberg. Ganz unabhängig davon gilt das übrigens gauch für die Stimmung vor Ort: Ausverkaufte Ränge in Budapest sorgen für ein würdiges Bild.
Das DLV-Team muss indes nun liefern, sonst droht tatsächlich die zweite enttäuschende WM in Folge. Aber wer weiß, vielleicht haben – wenn Sie die neue Leichtathletik-Ausgabe in den Händen halten – die Diskuswerferinnen und Hochspringer Tobias Potye ja für erstes deutsches Edelmetall gesorgt. Ich würde es mir wünschen.
Alexander Dierke